Für die Schweizer Handballer war das erste grosse Turnier seit 14 Jahren mit Höhen und Tiefen verbunden. Zwar hat es die Nati an der EM nicht über die erste Gruppenphase hinausgeschafft, trotzdem fällt die Bilanz mehrheitlich positiv aus.
So ist es nicht das letztlich deutlich verpasste Wunder gegen Slowenien, das haften bleibt, sondern vielmehr der bestandene Charaktertest. Das sieht auch SRF-Experte Manuel Liniger so: «Man wurde nicht noch einmal deklassiert wie gegen Schweden. Vor allem durch die stabile Leistung in der zweiten Halbzeit kann man mit einem sehr guten Gefühl aus diesem Turnier rausgehen», findet der ehemalige Natispieler.
Der Grundstein ist gelegt
Ein gutes Gefühl mitnehmen – darum geht es für die Nati ganz generell. «Eine Sportart definiert sich über die Nationalmannschaft. Wenn die Nati Erfolg hat, hat das auch die nötige Präsenz in den Medien zur Folge», findet Liniger und hebt insbesondere die Reaktion gegen Polen im 2. Gruppenspiel hervor. «Es war eindrücklich, wie die Spieler mit dem Druck umgegangen sind.»
Die ganze Nati verfüge nach dem EM-Abenteuer, dem ersten seit der Heim-EM 2006, über einen «gefüllten Rucksack».
Von einer Enttäuschung über das verpasste Weiterkommen spricht Liniger auch deshalb nicht, weil diese Erwartung schlicht vermessen gewesen wäre. Vielmehr sei bereits der Auftakt gegen Schweden eine denkbar schwierige Aufgabe gewesen nach 14 Jahren ohne grosses Turnier.
«Wenn die Entwicklung so weitergeht, können wir künftig viel von dieser Mannschaft erwarten. Das war erst der erste Schritt», so Liniger.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 14.01.2020, 18:00 Uhr