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Wie der Vater, so der Sohn? Die Staudenmanns und der BSV Bern – eine Erfolgsgeschichte

Geri Staudenmann führte den BSV Bern 1985 als Trainer zum Meistertitel. Nun soll es ihm sein Sohn David gleichtun.

Am 1. Mai machte der BSV Bern den Coup perfekt. Dank einem 36:34-Heimsieg im 4. Spiel der Playoff-Halbfinals gegen Kriens-Luzern zogen die Bundesstädter erstmals überhaupt in den Playoff-Final ein. Dort trifft der BSV ab Sonntag in der Best-of-5-Serie auf Titelverteidiger Kadetten Schaffhausen.

Baumeister des Erfolgs ist David Staudenmann. Der 42-jährige frühere BSV-Spieler führte das Team in seiner ersten Saison sogleich in den Final. Gelingt nun gegen Qualifikationssieger Schaffhausen gar die ganz grosse Sensation, wäre es der 1. Meistertitel der Berner seit 1985. Vor 40 Jahren, als es noch keine Playoffs gab, kürte sich der Klub zum 3. und bislang letzten Mal zum Meister. Trainer damals: Geri Staudenmann, Davids Vater.

Staudenmann Junior könnte nun also in die Fussstapfen seines Vaters treten. Die Familie scheint für den BSV ein Erfolgsgarant zu sein. David relativiert aber sogleich, hebt das Kollektiv hervor: «Wir haben ein sehr gutes Trainer-Team, einen guten Sportchef. Vor allem haben wir aber ein Team, das bereit ist, viel und hart zu arbeiten. Es sind ganz viele Mosaiksteinchen, die zum Erfolg führen.»

Früher war der Trainer viel autoritärer. Heute erarbeitet man alles viel mehr mit der Mannschaft, das ist der grosse Unterschied.
Autor: Geri Staudenmann BSV-Meistertrainer 1985

David Staudenmann hat in seiner Premieren-Saison aber definitiv vieles richtig gemacht. Vater Geri weiss, wo die Stärken seines Sohnes liegen: «David kann sehr gut mit Menschen umgehen. Neben dem Wissen über den Handball-Sport ist das etwas, was er einbringt und was für die Mannschaft sehr wichtig ist. Das macht er wirklich sehr gut.» Früher sei der Job des Trainers noch anders gewesen. «Es war viel autoritärer. Heute erarbeitet man alles viel mehr mit der Mannschaft, das ist der grosse Unterschied.»

Live-Hinweis

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Verfolgen Sie das 1. Spiel im Playoff-Final zwischen den Kadetten Schaffhausen und dem BSV Bern am Sonntag ab 16:55 Uhr im kommentierten Livestream.

Dass es für den BSV bis in den Playoff-Final reichen würde, hätte David Staudenmann am Anfang der Saison nicht gedacht. «Was wir erreicht haben, ist unglaublich. Wir haben in dieser Saison unglaublich gut gearbeitet. Dass wir jetzt im Final stehen, ist der Lohn dafür. Aber wir wollen natürlich mehr, wir wollen den Titel.»

Wir müssen unsere BSV-Tugend und das Herz auf das Feld bringen, als Einheit auftreten. Dann bin ich überzeugt, dass wir eine Chance haben
Autor: David Staudenmann Trainer BSV Bern

Mit den Kadetten Schaffhausen ist der Gegner allerdings der Dominator der Liga. Die Nordostschweizer verfügen über zahlreiche Stars in ihren Reihen, bei den Bernern spielen nur zwei Ausländer, die gleichzeitig die einzigen Profis sind. «Es ist David gegen Goliath. Von uns wird es alles brauchen, damit wir nur eine kleine Chance haben. Aber wir müssen unsere BSV-Tugend und das Herz auf das Feld bringen, als Einheit auftreten. Dann bin ich überzeugt, dass wir eine Chance haben», so David.

Vielleicht hilft der eine oder andere Tipp vom Vater? «Ab und zu schreibe ich ihm vor den Spielen eine SMS, aber ich weiss nicht genau, ob das noch wirkt», erklärt Geri. David erwidert: «Meistens ist man dann schon so im Tunnel, dass man es gar nicht mehr so aufnehmen kann. Aber ich freue mich, dass er so mitfiebert.» Und er ergänzt: «Durch den Austausch kommt man vielleicht auf eine Lösung, die man sonst nicht gehabt hätte. Das ist extrem wichtig.»

Handball

SRF zwei, Sportflash vom 15.05.2025, 20:00 Uhr ; 

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