Dass Lenny Rubin derzeit über viel Selbstvertrauen verfügt, ist logisch. Der Schweizer Handballer blickt bislang auf eine überragende Saison in der Bundesliga zurück. Mit 127 Treffern in 24 Partien ist der Aufbauer in der Torschützenliste die Nummer 5. Und dies, obwohl er keine Penaltys schiesst – kein anderer hat so oft aus dem Spiel heraus reüssiert.
Auch im Schweizer Nationalteam überzeugte er im Hinspiel der 1. Playoff-Runde der WM-Qualifikation am Donnerstag in Portugal. Mit 7 Treffern war Rubin der beste Torschütze, trotzdem unterlag sein Team am Ende deutlich mit 26:33 .
Die Aufgabe für das Rückspiel vom Sonntag in Winterthur wird gegen die favorisierten Portugiesen damit ganz schwierig. Doch wie Rubin sagt, kann er mittlerweile gut damit umgehen, wenn es in einer Partie nicht wie gewünscht läuft, und er gerät nicht mehr in eine Negativspirale.
Rubin führt dies auch auf seinen neuen Trainer Benjamin Matschke beim HSG Wetzlar zurück. «Ich bin jemand, der das Vertrauen vom Trainer spüren muss», sagt der 26-Jährige im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA . So ist es für Rubin wichtig zu wissen, dass er Fehler machen darf und dass diese nicht sofortige Konsequenzen nach sich ziehen. «Ich bin viel reifer geworden, mache mir in diesem Fall nicht mehr so viel Gedanken, denn ich weiss, was ich kann», sagt der Sohn von BSV-Trainer Martin Rubin.
Andy Schmid steht ihm bei
Der Aufbauer spielt seit 2018 für Wetzlar: Dass er nicht gleich von Beginn weg voll eingeschlagen hat, sondern sich stetig weiterentwickelte, findet er gut. Sein Ziel ist es, mit 29, 30 Jahren international auf Topniveau zu sein. Von daher strebt er schon bald den nächsten Schritt an, sich bei einer Spitzenmannschaft in der Bundesliga durchzusetzen.
Das ist jedoch Zukunftsmusik. Vorerst liegt sein Fokus darauf, am Sonntag in Winterthur mitzuhelfen, die Wende gegen Portugal noch zu schaffen und den Traum von der WM-Teilnahme im kommenden Jahr aufrechtzuerhalten.
Im Hinspiel in Guimaraes unterstrich er seine mentalen Fortschritte. Trotz nur 1 Tor aus seinen ersten 4 Abschlüssen kriegte er die Kurve und war er erfolgreichster Werfer im Schweizer Team. Allerdings braucht es auch von ihm noch mehr, um die grosse Hypothek wettzumachen.
Wenn die Schweiz diese 1. Playoff-Runde doch noch übersteht, trifft sie in der 2. Runde (in der Oster-Woche zwischen dem 13. und 17. April) auf die Niederlanden. Gewinnt die Mannschaft von Michael Suter auch dieses Duell, qualifiziert sie sich für die WM vom Januar 2023 in Polen und Schweden.