Die dänischen Goldjungs um Superstar Mikkel Hansen hüpften ausgelassen über das Parkett. Dann stoppte Trainer Nikolaj Jacobsen plötzlich, schnappte sich seinen Torhüter Niklas Landin und drückte ihn ganz fest an sich.
Vor allem dank der Paraden des Keepers vom THW Kiel siegten die Dänen in einem hochklassigen WM-Final gegen Schweden mit 26:24 (13:13). 37 Schüsse kamen auf Landins Tor, 15 davon parierte er. Die Abwehrquote von 41 Prozent ist schlicht Weltklasse.
«Der Sieg bedeutet uns sehr viel. Wir haben einige Kräfte gefunden, von denen wir nicht glaubten, dass wir sie hatten. Es war eine fantastische Leistung des gesamten Teams», meinte Landin im Glitzerregen von Gizeh.
Kein schwedisches Märchen
Die Dänen krönten am Sonntag ein herausragendes Turnier mit dem erneuten Triumph. Die turnierübergreifenden 19 Siege bei den Titelkämpfen 2019 und 2021 sind zudem Rekord in der WM-Geschichte. Nach den Franzosen, die 2015 und 2017 gewannen, sind die Dänen die ersten der Neuzeit, die ihren Titel erfolgreich verteidigen konnten.
Während die Dänen ihrer Favoritenrolle am Sonntag gerecht wurden, blieb die Krönung der Schweden nach einem sensationell starken Turnier am Ende aus. Ihren bis dato letzten WM-Titel hatten sie 1999 in Ägypten errungen.
Mit dem Final ging am Sonntag eine turbulente Weltmeisterschaft zu Ende. Nach reichlich Corona-Getöse im Vorfeld des Turniers mit dem Rückzug der Teams von Tschechien und den USA und dem Ausschluss von Kap Verde beruhigte sich die Lage schnell. Die Diskussionen rückten in den Hintergrund, die umstrittene Blase hielt trotz der 32 teilnehmenden Mannschaften erstaunlich dicht.