Vor 20 Jahren begegnete Jan Nepomnjaschtschi erstmals Magnus Carlsen. Bei der U12-Schach-EM besiegte er den Norweger und krönte sich zum Sieger. «Als ich gegen ihn spielen musste, habe ich nicht viel erwartet», erzählte der Russe. «Norwegen war kein Schachland.»
So denkt der 31-Jährige heute kaum mehr. Wenn «Nepo» bei der WM in Dubai ab Freitag auf Weltmeister Carlsen trifft, ist er Aussenseiter. In bis zu 14 Duellen bekommt er die Chance, den Titelverteidiger zu stürzen.
Ich bin auf angenehme Weise geschockt von der Gastfreundschaft.
Einen Teil der Vorbereitung auf den Showdown absolvierte er bei den Basketballern von Bayern München. Es ging um Fitness und Ausdauer, die für ein so langes Duell unabdingbar sind. «Ich bin auf angenehme Weise geschockt von der Gastfreundschaft», sagte er zum Abschied.
Das Talent hat der passionierte Gamer, allerdings fehlte ihm oft der Fleiss, um an Jugend-Erfolge anzuknüpfen. «Er hat den Ruf eines faulen Genies und wäre wahrscheinlich noch stärker, wenn er regelmässiger trainiert hätte», meinte Ullrich Krause, Präsident des Deutschen Schachbunds.