Die letzte Saison zu toppen, ist praktisch unmöglich. Auch deshalb hat sich Marcel Hug nach dem unglaublichen Jahr 2021 Gedanken darüber gemacht, auf dem Höhepunkt seiner Karriere zurückzutreten. Doch der Antrieb des 36-jährigen Rollstuhl-Athleten hängt nicht alleine von Medaillen und Trophäen ab, sondern vor allem auch von der Liebe zu seiner Tätigkeit: «Ich bin immer noch Feuer und Flamme für den Sport, deshalb will ich weitermachen», so Hug.
Kurzfristig statt langfristig planen
Dennoch will der vierfache Goldgewinner der Paralympics in Tokio gewisse Abläufe verändern. So etwa auch die Planung. Hug möchte künftig von Jahr zu Jahr planen, nicht mehr wie zuvor im 4-Jahres-Rhythmus. Ob er auch 2024 an den Paralympics in Paris dabei sein wird, lässt der Thurgauer entsprechend offen.
Aktuell weilt Hug in der Schweiz, wo er in den kommenden Wochen und Monaten noch einige Wettkämpfe bestreiten wird. Im Ausland geht es dann erst im Herbst weiter mit den grossen Marathons.
Den Fokus will Hug künftig auf die längeren Disziplinen legen. Der Marathon sowie die Bahn-Rennen über 5000 m und 1500 m sollen Priorität geniessen. Darüber hinaus will der hochdekorierte Ostschweizer auch etwas für das Image des Para-Sports tun. «Bis jetzt habe ich mich immer sehr auf meine Leistungen konzentriert. Nun möchte ich auch noch einen Teil zur Aufmerksamkeit und Anerkennung des Rollstuhlsports beitragen», meint Hug.
Laureus Award «eine riesige Ehre»
Die ausserordentlichen Ergebnisse von Hug im vergangenen Jahr gingen um die Welt. Vor etwas mehr als einer Woche wurde der 36-Jährige zum zweiten Mal nach 2018 mit dem Laureus Award für den «weltweiten Para-Sportler des Jahres» ausgezeichnet.
Eine Ehre, die Hug sehr viel bedeutet: «Der Laureus Award ist die wichtigste Auszeichnung, die man in der Sportwelt bekommen kann. Für mich war es eine riesige Freude, diesen Award entgegennehmen zu dürfen.»