Rund 22 Stunden waren Luca Tavasci und Kilian Badrutt in den letzten 5 Tagen im Sattel. Von Davos ging es ins Engadin nach St. Moritz und via die Lenzerheide am Samstag zurück ins Ziel nach Davos.
Und jedes Mal fuhren sie – trotz aller Anstrengungen – mit einem Lächeln ins Ziel. «Es war ein unbeschreibliches Erlebnis, zeitweise sehr hart und schwierig, aber mit Kilian hatte ich einen super Teampartner. Wir haben uns gegenseitig gepusht und unterstützt und sind froh, dass wir gesund und ohne Panne die 5 Etappen geschafft haben», so Tavasci am Samstagmittag im Ziel.
Nun die Paralympics 2022 im Visier
Hinter den beiden Engadinern liegen 350 Kilometer und 12'000 Höhenmeter, was für die 300 Zweierteams schon eine grosse Herausforderung ist – erst recht für Tavasci, der seit seiner Geburt eine Aplasie an der linken Hand hat und mit nur einer Hand fährt.
Die Prothese am linken Lenker hat gut gehalten, und Tavasci überstand die 5 harten Etappen ohne Probleme. Einzig bei den Laufpassagen habe er beissen müssen, weil das für ihn nicht so einfach sei, erklärte der Plusportler, dessen nächstes grosses Ziel als Langläufer die Paralympics 2022 in Peking sind.
Steigerung bei Petrus' Laune und der Leistung
Was das Wetter angeht, hatten alle Fahrerinnen und Fahrer auf der 1. Etappe am Dienstag von Davos nach St. Moritz am meisten zu kämpfen, da machte ihnen Regen, Nässe und Kälte zu schaffen. Und nicht nur das Wetter wurde während der Woche im Bündnerland immer besser, auch die Leistungen von Tavasci und Badrutt.
Ihre jeweilige Taktik ging immer gut auf, die beiden teilten sich die Etappen gut ein und freuten sich im Ziel über den starken 64. Rang im Gesamtklassement. «Das hätten wir nicht erwartet und freut uns natürlich umso mehr», so Tavasci. Für all diese Strapazen belohnt sich der 25-jährige Bündner mit einer Portion Pommes frites.
Der Gesamtsieg geht nach Italien
Bei den Profis heissen die Swiss-Epic-Sieger Michele Casagrande und Fabian Rabensteiner. Die Italiener gewannen mit über 6 Minuten vor den beiden Schweizern Casey South und Noah Blöchlinger. Bei den Frauen siegten die Deutschen Adelheid Morath und Bettina Janas, Corina Gantenbein und Kathrin Stirnemann waren als 4. das beste Schweizer Frauen-Duo.
2020 führt das Swiss Epic im Kanton Graubünden von Laax über Arosa nach Davos.
Sendebezug: Radio SRF 1, Morgengespräch, 20.8.2019, 07:00 Uhr