Das Ende war deutlich und brutal: England unterlag Australien im Twickenham, dem Geburtsort des Rugbys, mit 13:33 und schied noch vor dem letzten Spiel der Vorrunde aus dem Heimturnier aus. Nie zuvor war England bei der WM so früh gescheitert.
«Ich fühle mich, als hätte ich alle Anhänger im Stich gelassen. Wir genossen eine unglaubliche Untersützung, konnten unseren Ansprüchen aber im entscheidenden Moment nicht gerecht werden», versuchte Scrum-Half Richard Wigglesworth die Enttäuschung in Worte zu fassen. «Australien war schlichtweg eine Klasse besser», musste er konstatieren.
An der Einstellung hat es nicht gemangelt.
«Wir haben während dreieinhalb Jahren alles gegeben. Entsprechend sind wir als überzeugter Titelanwärter angetreten – und sind voll auf die Nase gefallen», meinte ein frustrierter Flügelspieler Tom Wood.
«An der Einstellung hat es nicht gemangelt, darauf können wir trotz allem stolz sein», wollte er die gesamte WM-Kampagne aber nicht als missglückt beurteilen.
Ich weiss, wer die Verantwortung trägt.
Trainer Stuart Lancaster hatte das Team nach dem Viertelfinal-Out 2011 übernommen und neu aufgebaut. Das grosse Ziel war der Titel bei der Heim-WM. «Ich bin entsetzt, am Boden zerstört. Und ich weiss, wer die Verantwortung trägt», liess der Coach verlauten.
Versöhnliche Worte gab es von Jonny Wilkinson, einem der WM-Helden von 2003. «Ein schmerzhafter Moment, der aber prägend für die Zukunft eines sehr erfolgreichen Team sein wird», vermeldete er via Twitter.
Ob die Verantwortlichen des Verbandes dies ähnlich bewerten – und Trainer Lancaster nach dem Albtraum vom Twickenham im Amt belassen – ist hingegen fraglich.
Sendebezug: SRF 1, sportaktuell, 3.10.2015, 23:00 Uhr.