Gisler wurde in Burgdorf positiv auf Nikethamide getestet. Der 30-jährige Nordwestschweizer hatte nach eigenen Angaben aus Versehen ein Medikament seiner Frau eingenommen, welches die verbotene Substanz enthielt.
Grippe vor dem Schwingfest
10 Tage vor dem Eidgenössischen Schwingfest in Burgdorf war Gisler an einer Grippe erkrankt. Um diese zu therapieren, hatte er sich eines Spagyrik-Sprays bedient. Weil der Spray jenem Medikament seiner Frau ähnlich sah, kam es zur Verwechslung.
«Nikethamid kommt in einem Medikament vor, das eigentlich gar nicht als ein solches angesehen wird. Es dient zur Stärkung und viele Sportlerinnen und Sportler sind sich nicht bewusst, dass es eine verbotene Substanz ist», erklärt Mathias Kamber, Direktor von Antidoping Schweiz.
6 Monate gesperrt
Die Dopingkommission des Schwingverbandes ist überzeugt, dass Gisler «im Rahmen des ESAF 2013 für sich keine Leistungssteigerung herbeiführen wollte». Die Einnahme sei sicherlich unbewusst erfolgt, das Vergehen des Siegers des diesjährigen Innerschweizerischen Schwingfests und des Weissenstein-Schwingets sei aber dennoch unentschuldbar.
«Ich bin ein Gegner von Doping», sagte Gisler an einer Medienkonferenz. «Das ist keine einfache Zeit. Es belastet uns schwer.»
Der Eidgenössische Schwingerverband hat Gisler für 6 Monate bis zum 25. Mai 2014 gesperrt. Zusätzlich wurde ihm das Resultat von Burgdorf gestrichen und der errungene Kranz aberkannt.