Die Schweizer Kletterelite darf sich freuen. In Biel wurde das neue nationale Zentrum für Sportklettern eröffnet. Neben der 16-Meter hohen Kletterwand verfügt die Anlage unter anderem über einen Kraftraum, eine Garderobe mit Sauna sowie ein Trainerbüro.
Eine wichtige Neuerung ist die Möglichkeit, alle drei Kletter-Disziplinen – Speed, Bouldern und Lead – an ein und demselben Ort trainieren zu können.
Klingler sieht viel Potenzial
Auch die ehemalige Schweizer Sportkletterin Petra Klingler brachte ihre Ideen bei der Gestaltung der neuen Anlage mit ein. «Ich hoffe sehr, dass diese Halle ein 'Gamechanger' sein wird», sagt sie voller Vorfreude. Besonders hebt Klingler die Nähe der verschiedenen Angebote wie beispielsweise den Kraftraum hervor, der sich im selben Gebäude wie die Kletterhalle befindet: «Da spart man unheimlich viel Zeit und Weg.»
Man habe eng mit dem Verband zusammengearbeitet. Zudem sei ihr wichtig gewesen, dass auch die aktiven Athletinnen und Athleten sagen durften, was sie brauchen. «Nun können wir am individuellen Level jedes Athleten arbeiten. Das ist der entscheidende Punkt für die Zukunft».
Die neue Infrastruktur sei aber noch kein Garant für Erfolg: «Die Arbeit, der Fokus, der Glaube an sich selbst und eine hohe Zielsetzung müssen gegeben sein», appelliert die Boulder-Weltmeisterin von 2016 an die Schweizer Profis.
Lehmann hat Olympische Medaille im Visier
Einer davon ist Sascha Lehmann. Auch ihm ist bewusst, dass die Medaillen mit der neuen Anlage nicht automatisch kommen werden. Er glaube aber, dass dieses Zentrum den Schweizer Klettersport vorwärtsbringen werde.
«Hoffentlich gibt mir dieser Ort einen Boost, neue Inputs», meint Lehmann weiter. Olympisches Edelmetall in Los Angeles 2028 bleibe natürlich das grosse Ziel. Dafür wird der zweifache Europameister im Leadklettern viel Zeit im neuen Leistungszentrum verbringen: «Ich gehe davon aus, dass ich vorerst etwa viermal pro Woche à 4 Stunden hier trainieren werde.»
Platz für den Nachwuchs
Nicht nur die Elitesportlerinnen- und Sportler sollen vom neuen Leistungszentrum profitieren. «Das Ziel sollte sein, auch mit dem Nachwuchs hier trainieren zu können», meint Urs Stöcker, Vorsitzender der Geschäftsleitung beim Schweizer Alpen-Club SAC.
Man plane langfristig mit der neuen Anlage und hoffe, dass sich die Investition in den nächsten Jahren auszahlen werde. Neben der Hoffnung auf sportlichen Erfolg erhofft sich Stöcker noch etwas anderes: «Dieses Zentrum soll ein Magnet sein – auch für den Nachwuchs.»