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Mit deutscher Hilfe Kombinierer Müller will Randsportart wieder populär machen

Der Glarner ergatterte als erster Schweizer seit über 4 Jahren Weltcup-Punkte in der Nordischen Kombination.

Über Jahre war Pascal Müller ein Einzelkämpfer. Als 16-Jähriger sattelte der Glarner vom Skispringen auf die Nordische Kombination um – eine Sportart, die in der Schweiz ein Mauerblümchen-Dasein fristet. Die grossen Zeiten, in denen ein Hippolyt Kempf Olympiagold gewann, sind lange her – 35 Jahre, um genau zu sein.

«Ich musste ein paar Jahre beissen, es war nicht immer einfach», gibt Müller über seine Anfänge in der neuen Sportart zu. «Aber die Kombination liegt mir am Herzen, ich mache es einfach gerne.» Der heute 22-Jährige vermisste in der Schweiz insbesondere ein mehrjähriges Trainingskonzept. Ein Übertraining war die Folge.

Glückliche Kooperation mit DSV

Seit diesem Sommer ist alles anders: Swiss-Ski kooperiert in der Nordischen Kombination mit Deutschland, Müller ist seiner eigenen Einschätzung zufolge ein quasi vollwertiges Mitglied im DSV-Team. «Ich bin top integriert, nicht einfach nur der Schweizer, der auch noch dabei ist», freut sich der Glarner.

Die Vorteile für Müller liegen auf der Hand: Training und Konkurrenzvergleich auf Weltklasse-Niveau, Erfahrungen mit der professionellen Materialwartung sammeln.

Der Sportart etwas zurückgeben

Beim Saisonauftakt im finnischen Ruka sammelte er als 40. und 39. (das Punktevergabe-System wurde auf diese Saison hin geändert) sogleich seine 3 ersten Weltcup-Punkte – als erster Schweizer seit Tim Hug im März 2019.

Müller will nicht nur seiner selbst Willen Fortschritte machen: «Damit wir mehr Athleten im Nachwuchs haben, ist es wichtig, dass jemand im Weltcup vorne dabei ist und die Nordische Kombination wieder mehr Medienpräsenz hat.»

Auch die FIS versucht, durch ein neues Format die Spannung in der Kombination zu erhöhen und so mehr TV-Präsenz zu generieren. So sind beim so genannten «Kompakt-Wettbewerb» die Rückstände nach dem Springen normiert: Der 1. startet mit lediglich 6 Sekunden Vorsprung auf den 2. und 12 Sekunden auf den 3. in den 7,5-km-Langlauf. Dahinter werden die Rückstände sukzessive kleiner.

Radio SRF 1, 5.12.2023, Abendbulletin ; 

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