Die Schweizerinnen können Short Track. An der WM im französischen Les Gets schickt die Schweiz am Freitag unter anderem die Titelverteidigerin (Sina Frei), die Weltcupführende (Alessandra Keller) sowie die einzige zweifache Saisonsiegerin (Jolanda Neff) ins Rennen.
In der noch jungen Disziplin – 2018 wurde sie erstmals ausgetragen und 2021 erstmals an der WM gefahren – fühlen sich die Schweizer Athletinnen besonders wohl. Im Short Track dürfen sie sich (noch) grössere Medaillenchancen ausrechnen als im Cross-Country-Rennen vom Sonntag.
«Short Track macht mir grossen Spass. Diese Saison noch mehr als in den Jahren zuvor», sagt Cross-Country-Olympiasiegerin Neff. «Die Herausforderung besteht darin, dass die Strecken komplett unterschiedlich sind.» Das Spezielle an der WM-Strecke ist gemäss Neff, dass viel auf Rasen gefahren wird. «Deshalb wird es ein sehr hartes Rennen geben», glaubt die 29-jährige Teamleaderin, die sich in dieser Saison in Nove Mesto (CZE) und jüngst in Mont-Sainte-Anne (CAN) durchgesetzt hat.
Ich habe das Trikot mit Stolz getragen.
Bei einem Saisonsieg (Vallnord/AND) steht Keller. Unter anderem dank drei weiteren Podestplätzen führt die 26-Jährige die Gesamtwertung in der Sparte Short Track an. «Das Rennen am Freitag ist ein grosses Ziel von mir. Ich stufe meine Medaillenchancen im Short Track höher ein als im Cross Country», sagt sie.
Einen Weltcup-Podestplatz im Short Track hat Frei 2022 noch keinen herausgefahren. Aber sie ist in Les Gets die einzige Fahrerin im gesamten Feld, die weiss, wie man Short-Track-Weltmeisterin wird. Die 25-Jährige liess bei der Premiere vor einem Jahr im italienischen Val di Sole alle Gegnerinnen hinter sich und fährt seit einem Jahr im Regenbogen-Trikot.
«Es war ein sehr schöner Erfolg. Ich habe das Trikot mit Stolz getragen», erzählt die Olympia-Zweite im Cross Country. «Es ist extrem schön, die erste Short-Track-Weltmeisterin zu sein. Das kann mir niemand mehr nehmen, das ist historisch.» Ihren Titel aus dem Vorjahr möchte Frei verteidigen. «Es wäre falsch, wenn ich etwas anderes sagen würde», sagt sie selbstbewusst.
Und sollte keiner der Trümpfe Neff, Keller und Frei am Freitag stechen, schlägt ja vielleicht die Stunde von Linda Indergand. Die Cross-Country-Dritte der Spiele in Tokio hat 2022 einen 4. Platz in Vallnord als Bestergebnis im Short Track vorzuweisen. Den gleichen Rang erreichte sie auch bei der WM 2021.