Mit seiner spektakulären Abfahrt vom Peyresourde hat Chris Froome auf der 8. Etappe für Aufsehen gesorgt. Sein Husarenritt brachte dem Tour-Sieger von 2013 und 2015 das gelbe Trikot ein.
Eine einschüchternde Attacke am Berg blieb der Brite in den Pyrenäen aber schuldig. Insgesamt acht Konkurrenten liegen im Gesamtklassement innerhalb einer Minute. Von einer komfortablen Ausgangslage zu sprechen, wäre also vermessen.
Keine Dopingvorwürfe, aber ...
An der Pressekonferenz, die jeweils im Rahmen des Ruhetags stattfindet, schätzte der Brite seine Situation als Gesamtleader ein:
- Zur Ausgangslage: «Es liegt an den anderen, Zeit zurückzuholen. Ich bin glücklich über Gelb, das verschafft mir taktisch und moralisch einen Vorteil.»
- Zu den Schlüsselstellen: «Das erste Zeitfahren und die Etappen 17 bis 19 in den Alpen, dort fallen Entscheide.»
- Zu seiner Dominanz: «Wir haben hier die stärkste Mannschaft. Wenn die anderen Favoriten im Finale noch zwei Begleiter haben, habe ich noch fünf.»
Chris ist bei den Motor-Checks sicher der am meisten kontrollierte Fahrer.
Mit Doping-Vorwürfen sah sich Froome im Gegensatz zu anderen Jahren, als er die Tour dominierte, weniger konfrontiert. Letztes Jahr etwa war exzessiv über seine Leistungsdaten diskutiert worden. 2013 wurde er nach seiner Attacke am Mont Ventoux mit Dopingunterstellungen eingedeckt.
So ganz ohne Verdächtigungen kam Froome aber auch diesmal nicht davon. Jetzt, wo es ja Wärmebildkameras gebe, die Motoren am Rad aufspüren, könne der Sky-Captain nicht mehr einfach so davonfahren wie 2013, wurde provokant festgestellt.
Froome schmunzelte verständnislos, die Antwort übernahm sein Teamchef Dave Brailsford. «Ein kleiner Motor im Rad – das ist so leicht nachzuweisen. Chris ist bei den Motor-Checks sicher der am meisten kontrollierte Fahrer.» Und in der Tat: Nach seinem Solosieg auf dem 8. Teilstück wurde Froomes Arbeitsgerät zur Kontrolle in ein braunes Zelt gebracht.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur Tour de France