«Lächeln, kämpfen, das Beste geben» – das habe sie von ihrer Mutter gelernt, sagt Jenjira «Jenny» Stadelmann. Die 24-Jährige, Tochter eines Schweizers und einer Thailänderin, kam mit 16 Jahren in die Schweiz und etablierte sich bald in der Schweizer Badminton-Elite. Fünf Schweizer Meistertitel holte sie seither, letzten Sommer gewann sie EM-Bronze.
Sie sei «offensiv stark», würdigt Saber Afif, Sportdirektor von Swiss Badminton, Stadelmanns Qualitäten. Das bewies sie unter anderem gegen Olympiasiegerin Carolina Marin (ESP), der sie nur knapp unterlag. Sie müsse sich aber noch weiterentwickeln, um in den Top 50 der Welt zu bestehen, weiss Afif.
Chiang Mai – Appenzell – Paris?
Direkt verlief Stadelmanns Weg nicht. Ihr grosses Talent führte sie zwar zunächst aus ihrer Geburtsstadt Chiang Mai im Norden des Landes zu den grossen Klubs in Bangkok. Wegen einer Verschiebung in der Wirbelsäule pausierte sie dann aber in jugendlichem Alter während eines Jahres.
«Ich hatte das Gymnasium begonnen und mich mit der Universität beschäftigt», erzählt Stadelmann. Berufswunsch: Tierärztin. Erst ein Besuch in der Schweiz, ein Badminton-Frühlingscamp im Appenzellerland und ein Angebot der Badminton-Vereinigung St. Gallen brachte sie zurück in den Spitzensport.
Gross ist Stadelmanns Dankbarkeit gegenüber ihren Eltern. Mutter und Geschwister sind in Thailand geblieben, die Eltern führen eine Fernbeziehung. «Das ist sicher nicht einfach. Aber sie haben gesagt: Für die Kinder würden sie alles tun», sagt Stadelmann, die derzeit in Bern lebt.
Basel lädt zu den Swiss Open
Zuletzt litt die 24-Jährige an einer Handgelenk-Entzündung. Dennoch ist sie für die Swiss Open in Basel in dieser Woche gemeldet. Dort trifft Stadelmann, inzwischen die Nummer 63 der Welt, in der Startrunde auf die Taiwanerin Pai Yu-po, Nummer 30 im Ranking.