Es war ein unkonventioneller Schwung, den der Berner Oberländer Bernhard Kämpf im vierten Gang gegen Roland Kälin anwandte. Und so manch ein Zuschauer ging wahrscheinlich davon aus, dass dies eine Notlösung war. Doch dazu meint Kämpf: «Den Schwung habe ich bewusst so gemacht, es war keine Improvisation. So habe ich schon vor acht Jahren ein Schwingfest gewonnen».
Geht doch, der «Kämpf-Spezial»
Der Schwung existiert also schon länger. Und genau deshalb hat einer am Sonntag ganz genau hingeschaut: sein Bruder, Marcel Kämpf. Von ihm hat Bernhard Kämpf den Schwung abgeschaut, ja sogar «eigentlich geklaut», wie er lachend verrät.
Familienintern gehört der Schwung meinem Bruder
Der Haussegen hängt bei den Kämpfs deswegen aber nicht schief. «Mein Bruder hat mir nach dem gewonnenen Gang folgende Nachricht geschickt: ‹Geht doch, der Kämpf-Spezial!›», so Kämpf zur Reaktion seines Bruders. Und damit hatte der unkonventionelle Schwung auch gleich einen Namen erhalten.
Not macht erfinderisch
Wo der Schwung seinen Ursprung hat, weiss Kämpf nicht. «Vielleicht ist er aus der Not geboren oder einfach so im Training entstanden.» Sicher aber ist, dass es sein Bruder war, der mit diesem Schwung seine ersten Gänge gewonnen hatte.
Erfahren Sie im folgenden Audio, wie der unkonventionelle Schwung funktioniert.
Der Überraschungseffekt
Das Besondere am «Kämpf-Spezial» ist der Überraschungseffekt. Oftmals sei es schwieirig, die Schwinger am Boden an den Händen zu packen. Während der Gegner sich wehrt, rechnet er nicht damit, dass er an den Zwilchhosen gefasst werde. Und diesen Moment gilt es auszunützen. «So bringt man den Gegner immer wieder erfolgreich auf den Rücken», erklärt Kämpf.
Unsere User waren kreativ und haben sich Namen für den Schwung von Kämpf ausgedacht.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 28.07.2019, 07:55 Uhr