4 Drehungen um die eigene Achse, die Skis gekreuzt und im «Grab», also mit der Hand am Ski: Andri Ragettli wirbelt mal wieder spektakulär durch die Luft. Neu dabei ist der Trick: Den hat er erst seit diesem Sommer im Repertoire.
Das Teilen solcher gestandener Tricks in den sozialen Medien gehört für die Ski-Freestyler dazu, wie SRF-Experte Elias Ambühl sagt: «Man will damit der Konkurrenz auch zeigen, was man kann.»
Musik und Kunst fliesst mit ein
Ein neuer Sprung durchläuft bei einem Athleten mehrere Stationen. Bevor er überhaupt «normal» im Schnee geübt werden kann, wird im Sommertraining mit anderen Hilfsmitteln vorgespurt. «Das kann auf der Wasserschanze sein, mit Airbags oder auf dem Trampolin», erklärt Ambühl. Das hänge auch vom jeweiligen Athleten ab.
Regeln gibt es bei der Trick-Kreation ein paar wenige, was die Landung angeht, ansonsten können sich die Athleten voll ausleben. «Vor allem im Slopestyle (im Vergleich zu Big Air und zur Halfpipe, die Red.) können sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen», so Ambühl, der selber viermal Bronze bei den X-Games gewonnen hat. Die Athleten liessen sich dabei von Musik, Kunst oder anderen Sportarten inspirieren.
Sicherheit durch Repetition
Den neuen Trick ein- oder zweimal zu stehen, reicht aber bei weitem nicht. Ambühl: «Es benötigt 50 bis 60 gelungene Versuche, bis man einen neuen Trick in den Wettkampf einbauen kann.» Ansonsten wäre die Sicherheit nicht gewährt.
Nachdem der Weltcup-Auftakt in Chur mehrheitlich ins Wasser gefallen war ( nur die Qualifikation wurde durchgeführt und gewertet ), nehmen die Ski-Freestyler diese Woche im österreichischen Stubai den nächsten Anlauf. In der Qualifikation für den ersten Slopestyle-Bewerb am Donnerstag belegte Ragettli hinter dem Kanadier Evan McEachran Platz 2, am Freitag stehen die Finals an. Ob der 25-Jährige dann bereits seinen neuen Trick auspacken wird, ist offen.