«Ich habe in der Vorbereitung eigentlich nicht viel anders gemacht. Letztes Jahr lief es ja dann doch sehr gut für mich», sagt Ryan Regez kurz vor dem Saisonstart im Val Thorens (FRA). «Doch sehr gut» nennt der Skicrosser aus dem Berner Oberland also seinen letzten Winter, als er sowohl den Gesamtweltcup- als auch den Olympiasieg abräumte.
Nun beginnt am Donnerstag die neue Saison – und Regez hat noch «Feuer». In ein Olympia-Loch wie andere fiel er nicht, der 29-Jährige nahm sich allerdings eine lange Auszeit und verbrachte drei Monate in den USA. «Das hat enorm gut getan. Ich habe Motivation und weiss, dass ich immer noch besser werden kann. Und das will ich auch.»
Schlimmer kann mein Saisonstart fast nicht werden.
Obwohl er in seiner persönlichen Vorbereitung nicht viel ändern musste, waren die Umstände für ihn und fürs Schweizer Team dieses Jahr doch etwas anders: Statt wie üblich in Saas-Fee trainierte man in Chile. Da im Wallis der Schnee fehlte, flog man über den Atlantik nach Südamerika. Regez sei dort «positiv überrascht» worden und hat an seiner Saisonvorbereitung nichts zu motzen.
Ist damit alles angerichtet für einen weiteren, sensationellen Regez-Winter? Der Berner tritt vor dem Auftakt auf die Bremse. Man müsse es nach seinem letztjährigen Fehlstart realistisch sehen. «Schlimmer kann es fast nicht werden», sagt er. Damals verpatzte er die ersten vier Rennen und schaffte es nie in die Top Ten – erst danach setzte er zu seinem grandiosen Lauf an.
Dank diesem Lauf ist der Gesamtweltcupsieger nun vom Jäger zum Gejagten geworden. Er geniesst seine neue Rolle: «Das habe ich mir verdient, ich setze mich nicht unter Druck.»
Starke Schweizer Equipe
Auch teamintern ist Regez neu der Gejagte, allein seine Schweizer Konkurrenz ist gross: Alex Fiva hatte hinter dem Berner Olympia-Silber geholt, der aufstrebende Tobias Baur, der exzellente Starter Joos Berry und der genesene Romain Détraz befinden sich ebenfalls in Lauerstellung. Die Ambitionen im Team sind hoch – einer dieses Quintetts soll die Kristallkugel für den Gesamtweltcup holen. Zudem geht es Ende Januar in Georgien auch um den WM-Titel.
Im Schweizer-Frauenteam ist die Leistungsdichte etwas tiefer, doch mit Fanny Smith hat man eine der wenigen Athletinnen in den eigenen Reihen, welche die schwedische Dominatorin Sandra Näslund ernsthaft herausfordern kann. Unter anderem mit dem Wechsel der Skimarke hofft die 30-jährige Smith, den Abstand zu Näslund verkleinert zu haben.
Im Val Thorens starten zudem auch Sixtine Cousin, die nach einem Kreuzbandriss zurückkehrt, Talina Gantenbein und Saskja Lack für die Schweiz. Schon am Montag folgt dann das Heimspiel mit dem Flutlicht-Weltcup in Arosa.