«Ich wollte diese Saison nochmals voll angreifen, habe im Sommer sehr gut trainieren können und war zuversichtlich, dass meine Knie wieder voll belastbar sind», erklärt Mike Schmid. «Nach mehreren Schneetrainings musste ich aber feststellen, dass ich immer wieder Schmerzen in den Knien habe und so in den Rennen nicht das volle Risiko eingehen kann.»
Es ist schön, wenn man zurückschauen kann und nicht nur Pech hatte, sondern auch einmal das grosse Glück, Olympiasieger zu sein.
In den vergangenen Jahren wurde der 31-Jährige immer wieder durch zahlreiche Blessuren, darunter mehrere schwere Knieverletzungen, zurückgeworfen. Am 19. Februar 2014 kam nach einer harten Landung im Training für den Olympia-Wettkampf von Sotschi der fünfte und letzte Kreuzbandriss dazu. Danach schaffte Schmid den Anschluss an die Spitze im Gegensatz zu den letzten Malen nicht mehr.
Ein Grosser tritt ab
Mit dem Rücktritt von Schmid verliert der Skicross eine seiner grössten Figuren. 2010 kürte sich der Berner Oberländer in Vancouver zum ersten Olympiasieger in der noch jungen Disziplin. Im selben Jahr entschied er auch den Skicross-Weltcup für sich. Insgesamt gewann der Fruttiger 6 Weltcup-Bewerbe und stand 13 Mal auf dem Podest.
«Es ist schön, wenn man zurückschauen kann und nicht nur Pech hatte, sondern auch einmal das grosse Glück, Olympiasieger zu sein», so Schmid. Doch er räumte auch ein, dass er diesen Erfolg gerne noch einige Saisons besser hätte nutzen wollen.
Grosser Verlust für den Verband
Für den nationalen Verband ist der Abgang ein herber Verlust. «Mit diesem Rücktritt verlieren wir einen Athleten, der im ganzen Weltcup-Zirkus wie auch bei Swiss-Ski aufgrund seiner Fairness und Kollegialität äusserst beliebt war», betonte Sportdirektor Markus Wolf.
Zukunftssorgen braucht sich Schmid keine zu machen. Der Familienvater wird seinen Beruf als Strassenbauer weiterführen und – «wohl mehr im Pulverschnee als auf Pisten» – weiter Ski fahren.
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 4.12.2015, 17:00 Uhr