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Ski Freestyle Schweizer schwimmen gegen den Freeride-Strom

Immer höher, immer weiter, immer spektakulärer. Oder: immer riskanter und schädlicher für die Umwelt. Die Freeride-Szene der Wintersportler bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Liebe zur Natur und Masslosigkeit. Schweizer Protagonisten zeigen: Es geht auch anders.

Die Brüder Falquet aus dem Wallis sind Legenden der Freeski-Szene. Sie lebten jahrelang von ihren Bildern, welche wiederum von grosser Risikobereitschaft lebten; der Bereitschaft zu immer weiteren Sprüngen und immer steileren Couloirs. Vor drei Jahren – nach schweren Stürzen und Lawinenunfällen – entschieden sich die Falquets jedoch, das letzte Risiko nicht mehr einzugehen.

Weniger Risiko…

An Adrenalin-Kicks soll es ihren Filmen dennoch nicht fehlen: «Ästhetik statt Risiko» lautet seither die Devise der Falquet-Brüder. Kreative Ideen ersetzen waghalsige Aktionen: Nachtaufnahmen, eingefärbte Steilhänge und Wald-Abfahrten mit «Pommes-Frites-Ski». Bilder mit letzteren sind in diesem Frühling in Japan entstanden.

…mehr Natur

Es sind aber nicht nur Film-Protagonisten wie die Falquets, die unter der aufkommenden Masslosigkeit leiden – sondern auch die Natur. Sten Smola, dem Schweizer Produzenten eines Snowboardfilms, geht es deshalb um die Frage nach Ökologie, nach Verantwortung. «Skifahren und Nachhaltigkeit gelten als unvereinbar. Und genau das glaube ich nicht», sagt er.

Smola und seine Crew drehten ihren Film denn auch nachhaltig: Sie haben ihr Material nicht auf den Berg fliegen lassen: «Wir haben geschleppt. Kein Töff, kein Truck, alles mit dem Zug angefahren.» Eine vergleichbare Filmproduktion hinterlässt erfahrungsgemäss ungefähr 80 Tonnen CO2, Smolas Film verursachte nur 1,8 Tonnen.

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