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Skicrosser auf dem Weg zurück Lenherr: «Der grösste Erfolg war, dass der Fuss dranbleibt»

Vor ein paar Monaten rückte Skicross für Jonas Lenherr ganz weit in den Hintergrund. Nun schuftet er an seinem Comeback.

Wie viele Wintersportler müht sich Jonas Lenherr aktuell im Kraftraum ab. Zusammen mit anderen trainiert er in Balzers derzeit zweimal täglich, und das fünfmal pro Woche. «In der Gruppe trainiert es sich ringer, wenn du ans Limit musst», findet der 36-Jährige. Dass er überhaupt wieder ans Limit gehen kann, ist keine Selbstverständlichkeit.

Not-Operation wegen Infektion

Die Verletzungsgeschichte, an deren negativen Höhepunkt Lenherr die Amputation seines Fusses gedroht hat, begann Mitte März 2024 in Veysonnaz. In der Qualifikation hatte es den St. Galler ausgehebelt. Was zuerst nur wie eine Verstauchung des Knöchels aussah, entpuppte sich als Bruch im linken Sprunggelenk. Die Saison war für Lenherr vorzeitig zu Ende. Er unterzog sich einer Operation, wo ihm Schrauben eingesetzt wurden. So weit, so gut.

Ende November wurden ihm diese dann entfernt. Die Rückkehr in den Weltcup schien zum Greifen nah. Und war wenige Wochen später wieder in weite Ferne gerückt. Lenherr verspürte in der Nacht starke Schmerzen und suchte am nächsten Tag einen Arzt auf. Nach einem MRI ging es Schlag auf Schlag.

Aufgrund einer Infektion im Fuss wurde er noch am selben Tag operiert. Wie ernst die Lage war, erfuhr er erst im Nachhinein. «Der Plan war eigentlich, in Val Thorens zu fahren. Dann ging es plötzlich darum, den Fuss nicht zu verlieren. Das holt dich auf brachiale Art in die Realität zurück», blickt Lenherr zurück.

Noch einmal rankommen

Er hatte zwar gehofft, im vergangenen Winter noch einige Rennen zu fahren, dieser Traum platzte allerdings. Und damit auch der Traum von der Heim-WM in St. Moritz. «Aus sportlicher Sicht wäre ich sehr gerne gefahren, aber für mich war der grösste Erfolg, dass der Fuss dranbleibt.»

Lenherr sieht nach schwierigen Monaten «wieder Licht am Ende des Tunnels». Er plant, zusammen mit den anderen Schweizer Skicrossern wieder in den Schnee zurückzukehren und hofft, dass er einige der verlorenen Kilometer aufholen könne. Auf den kommenden Winter mit dem Höhepunkt Olympia blickt er optimistisch voraus: «Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass ich noch einmal rankomme.»

SRF zwei, Sportflash, 23.06.2025, 23:30 Uhr ; 

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