Resultate
So wirklich verheissungsvoll hatte das Springen in Innsbruck weder für Tournee-Leader Prevc noch für seinen ersten Verfolger Severin Freund begonnen. Während der Slowene im Probedurchgang nur auf 115,5 m kam, stürzte der Deutsche bei der Landung. Abgesehen von einigen Prellungen zog sich Freund aber keine schlimmeren Verletzungen zu.
Im 1. Durchgang liessen sich dann beide wenig vom suboptimalen Wettkampfauftakt anmerken. Prevc übernahm die Spitze, Kenneth Gangnes (No) und Freund klassierten sich knapp dahinter. In der Entscheidung liess der Slowene nichts anbrennen. Er realisierte mit 132 m die klare Tagesbestweite und liess Freund trotz dessen Flug auf 128 m deutlich hinter sich.
Prevc kann Tourneesieg planen
Im Gesamtklassement liegt Prevc damit neu 19,7 Zähler vor Verfolger Freund. Glaubt man der Statistik, dürfte dem Slowenen der Tournee-Sieg kaum mehr zu nehmen sein. In den vergangenen 20 Jahren hat nur ein Führender nach 3 von 4 Springen den grossen Coup noch verspielt (Noriaki Kasai 1998/99).
Einen kleinen Rückschlag musste Quali-Sieger Michael Hayböck einstecken. Der Österreicher, nach 2 von 4 Springen noch Gesamtdritter, verpatzte seinen 1. Sprung und wurde nur Fünfter. Im Gesamtklassement musste der den dritten Platz an Gangnes abtreten.
Enttäuschung für Ammann
Simon Ammann beendete den Wettkampf am Bergisel auf dem enttäuschenden 22. Platz. Mit einem Satz auf 123,5 m gewann er das Duell gegen den Deutschen Karl Geiger (116,5 m) zwar locker, bei der Landung bekundete der Toggenburger im 1. Durchgang aber grosse Probleme und wurde entsprechend abgestraft. In der Entscheidung landete Ammann, 14. bei Halbzeit, schon bei 117,5 m und büsste so noch 8 Plätze ein.
Ich bin halt 34 Jahre alt, das ist das Problem.
Für Ammann verlief der Trip nach Innsbruck damit entgegen des Drehbuchs: In der Qualifikation und im Probedurchgang zeigte er zwei Top-Sprünge, an welche er im Wettkampf nicht mehr anknüpfen konnte. «Ich bin halt 34 Jahre alt, das ist das Problem. Diese Sprünge aufzufangen hat viel Kraft gekostet», so Ammanns Erklärung.
Peier und Egloff chancenlos
Erwartungsgemäss nicht für den 2. Durchgang qualifizierten sich die beiden anderen Schweizer Luca Egloff und Kilian Peier. Der 20-jährige Egloff (109,5 m) zog gegen den Deutschen Richard Freitag (117,5 m) den Kürzeren. Sein gleichaltriger Teamkollege Peier war beim Absprung viel zu früh dran und landete schon nach 104 m. Im Anschluss wurde der Tournee-Debütant disqualifiziert, weil sein Anzug nicht regelkonform war.
Gregor Deschwanden hatte am Samstag die Qualifikation für den Wettkampf in Innsbruck nicht geschafft.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 03.01.2016, 13:50 Uhr.