Zarte 3 Jahre alt war Sascha Lehmann, als er seine ersten Kletterversuche wagte. Heute ist er 24, hat seine Passion zum Beruf gemacht und misst sich im Weltcup mit hochkarätiger Konkurrenz. In seiner Agenda besonders dick angestrichen sein dürfte der anstehende Heimwettkampf in Meiringen (BE) im Bouldern – eine Variante ohne Kletterseil und Klettergurt.
Suboptimale Vorzeichen
Ob der Berner in der Heimat zur grossen Show ansetzen wird, ist aber fraglich. Einerseits tritt mit Ausnahme von Adam Ondra (CZE) die «Crème de la Crème» der Kletterszene an, anderseits laboriert Lehmann an einer Fersenverletzung. Daher scheint schon im Vorfeld klar: Lehmann wird wohl kleine Brötchen backen müssen. Ein Einzug in den Halbfinal (Top 20) wäre bereits als Erfolg zu werten.
Jede Route, jeder Boulder ist eine neue Entdeckung. Man muss kreativ sein und sich etwas dazu überlegen.
Hinter Lehmanns geschicktem und kraftvollem Erklimmen von Wänden in der Halle sowie unter freiem Himmel stecken unzählige Stunden Arbeit. Alleine auf Routine verlassen kann er sich dabei keineswegs, und genau das fasziniert ihn: «Jede Route, jeder Boulder ist eine neue Entdeckung. Man muss kreativ sein und sich etwas dazu überlegen. Eine Kletterhalle ist wie ein grosser Spielplatz für Erwachsene», so Lehmann über seine Leidenschaft.
Gelingt der Sprung auf die ganz grosse Bühne?
Die Auf und Abs seiner Sportart kennt der Schweizer bestens: Er konnte zwar bereits 2 Titel an einer Junioren-WM einheimsen sowie einen Weltcup-Sieg feiern, verfehlte aber die Qualifikation für die Olympischen Spiele im vergangenen Jahr. Nun ist sein Blick wieder nach vorne gerichtet. Im Visier hat er die Spiele von 2024 in Paris.