Harry Braillard hat schon 4 Saisons in der NLA bestritten. Vor allem aber hätte die Offensivkraft eine noch vielversprechende Karriere vor sich gehabt. Als Mitglied der U23-Auswahl war der 21-Jährige auf dem Sprung in die A-Nationalmannschaft des Schweizer Unihockeys.
Der Junior des UHC Alligator Malans orientierte sich im vergangenen Herbst um: Er lief ab der Meisterschaft 2019/20 für Rychenberg Winterthur auf, buchte in 25 Partien 19 Skorerpunkte.
Die Zeit war ein allzu knappes Gut
Nun folgt für Braillard eine erneute Zäsur – eine weitaus einschneidendere. Er hat nämlich mit seiner Aktiv-Karriere abgeschlossen und empfindet diesen Schritt in ungewohnt jungen Jahren als Befreiungsschlag.
Es war nicht der Ausgang, der zu kurz kam. Stattdessen fehlte es mir an Freiheit und Spontaneität.
So sehr er es auch liebte, so sehr stand das Unihockey Braillards Freizeitplanung immer wieder im Weg. Im Sommer war er während des Aufbau-Trainings 5 Mal wöchentlich in der Halle gefordert. Zudem vermisste der Heimweh-Bündner im Exil seine geliebten Berge.
Braillard kam zum Schluss, den intensiven Sport nicht mehr mit seinen sonstigen privaten Interessen vereinen zu können. «Es war nicht der Ausgang, der zu kurz kam. Stattdessen fehlte es mir an Freiheit und Spontaneität», schildert er – und zog darum die Konsequenzen.
Aller Anfang ist schwer
Braillards früher Rücktritt könnte auch ein Weckruf für den Schweizer Verband sein. Die Verantwortlichen sind seit Jahren bemüht, weg vom Image des Feierabendsports zu kommen und zumindest eine teilweise Professionalisierung voranzutreiben.
Hören Sie im Audio, wie man diesem Projekt aus den Kinderschuhen verhelfen will – und dass solche Pläne für Braillard zu spät kommen.