Wegen anhaltender Knieprobleme musste mit Christoph Hofbauer im Januar eine ganz grosse Nummer von der Unihockey-Bühne abtreten. Der ehemalige Stürmer von Wiler-Ersigen amtet nun als SRF-Experte. Wir haben mit ihm einen Blick auf die anstehenden Playoffs gewagt.
SRF Sport: Ab 3. März können die Unihockey-Fans jeweils eine Playoff-Partie auf SRF zwei und in der SRF Sport App mitverfolgen. Was bedeutet dies für den Sport?
Christoph Hofbauer: Das ist eine grosse Chance, sich zu präsentieren. Unihockey und die Hallensportarten generell taten sich bislang schwer, das Publikum zu erreichen. Dass wir diese Aufmerksamkeit nun haben, ist für das Unihockey sehr schön.
Wiler-Ersigen ist nicht mehr so sehr Favorit wie in der Vergangenheit.
Ihr Stammklub Wiler-Ersigen ist der grosse Favorit. Welche Hindernisse stellen sich dem Cup-Sieger in den Weg?
Die Playoffs sind lang, da kann viel passieren. Wiler-Ersigen ist auf einem sehr hohen Formlevel. Dieses gilt es, über die Playoffs einzuteilen. Es gibt 6 Teams, die sehr nahe beieinander sind. Dort ist alles möglich. GC hat einen sehr breiten Kader, Köniz liefert sehr konstant und die Tigers können immer überraschen. Malans verfügt über viel Erfahrung. Wiler-Ersigen ist zwar Quali- und Cupsieger; mit den vielen jungen Spielern aber nicht so sehr der Favorit wie in vergangenen Jahren.
Uster und Aufsteiger Zug feiern ihre Playoff-Premiere. Was trauen Sie den Underdogs zu?
Sie haben es sich verdient. Zug hat sicher überrascht, war äusserst konstant. Die meisten Teams hatten Mühe, gegen sie zu punkten. Die Zuger treffen mit Köniz auf eine erfahrene Mannschaft. Es wird bestimmt schwierig für den Aufsteiger. Uster wird wohl noch euphorisch sein, nachdem das langersehnte Ziel geschafft wurde. Da der nächste Gegner aber Wiler-Ersigen heisst, wird für Uster nicht viel zu holen sein.
Welcher Spieler wird der Star der Playoffs?
Ich sehe da Jan Zaugg von Floorball Köniz in einer sehr guten Position. Er tritt enorm unbeschwert auf und ist sehr talentiert. Aber auch Rasmus Sundstedt von HC Rychenberg Winterthur kommt in Frage. Er ist ein Weltklasse-Verteidiger, kann aber auch als Stürmer eingesetzt werden. Er ist mit viel Erfahrung ausgestattet und kann entscheidend sein.
Wer Chur und Dietlikon stoppen kann? Niemand.
Zu den Frauen: Seit 2011/12 hiess der Meister immer Dietlikon oder Piranha Chur. Wer hat das Potenzial, dieses Duo zu stoppen?
Aus meiner Sicht: niemand. Burgdorf ist sicher näher dran als auch schon. Aber Dietlikon und Piranha sind in meinen Augen die mit Abstand besten Teams. Chur ist sehr gut besetzt und der grosse Favorit. Sie verfügen über sehr gute Nati-Spielerinnen und haben den besten Goalie ( Lara Heini, die Red. ) dieser Saison. Piranha kann in den wichtigen Momenten immer liefern. Rückkehrerin Corin Rüttimann, die meiner Meinung nach zu den Top 5 der Welt gehört, ist eine riesige Verstärkung.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 2.3.18, 22:35 Uhr