Zum Inhalt springen

Gefühlsmix bei Nati-Stürmerin Rüttimann: «Das Ziel muss sein, Schweden an einer WM zu schlagen»

Stürmerin Corin Rüttimann blickt auf die verpasste Medaille an der Unihockey-WM zurück und auf das Ligaspiel gegen Ex-Klub Piranha Chur voraus.

5 Tage sind mittlerweile vergangen, seit die Schweizer Unihockey-Frauen in Singapur die WM-Medaille verpassten. Die Schweizerinnen mussten im Spiel um Platz 3 mit 4:5 gegen Tschechien vom Platz und blieben damit erstmals seit 2011 ohne WM-Edelmetall.

Schon damals an der Heim-WM, die für die Schweiz ebenfalls mit einer knappen Niederlage gegen Tschechien im Bronzespiel geendet hatte, war Corin Rüttimann dabei. Die 31-jährige Stürmerin hat die neuerliche WM-Enttäuschung noch nicht ganz verarbeitet: «Es braucht schon noch einen längeren Moment, dies zu verdauen. In bestimmten Situationen waren wir gegen Tschechien einfach nicht clever genug.»

Austragungsort Singapur «unverständlich»

Doch die Routinierin malt nicht nur schwarz, sondern zieht auch einige positive Aspekte aus der WM-Kampagne: «Wir hatten einige WM-Neulinge dabei, die ihre Sache sehr gut machten. Dadurch konnten wir auch gegen die Top-Teams Schweden und Tschechien mithalten.»

Rüttimann weiss allerdings auch, dass sie sich mit überzeugenden Leistungen nichts kaufen können. «Unser Ziel muss es sein, irgendwann mal den nächsten Schritt zu machen und Schweden an einer WM zu bezwingen.» Gegen die späteren Weltmeisterinnen hatte die Schweiz im Halbfinal nur mit 2:4 das Nachsehen und nicht mehr mit 13 Toren Differenz wie noch vor 2 Jahren (1:14).

Während dem Halbfinal gegen Schweden rund 1800 Fans beiwohnten, waren es im Spiel um Platz 3 über 2200. In den anderen Schweizer Spielen zeigte sich ein ganz anders Bild: Die Zuschauerzahlen schwankten zwischen 200 und 500. «Für mich ist es unverständlich, warum Singapur ohne Konzept, wie man Zuschauende in die Hallen bringen will, ausgewählt wurde. Zum Spielen war es teilweise etwas trostlos», gibt Rüttimann zu.

Duell mit Ex-Klub steht an

Nach der WM ist vor dem Liga-Alltag. Eine Woche nach dem Tschechien-Spiel geht es für Rüttimann bereits wieder auf Klubebene weiter – selbst für die erfahrene Spielerin nicht ganz einfach. Körperlich sei sie zwar wieder bereit, mental aber noch nicht: «Es ist nicht leicht, nach einer WM die Spannung wieder aufzubauen. Die Bedeutung der kommenden Spiele ist wesentlich geringer als jene an der WM.»

Rüttimann trifft am Sonntag mit Leader Zug United auf ihren Heimatklub Piranha Chur, für den sie bis letzte Saison über 250 Spiele sehr erfolgreich bestritten hat. Schon zweimal traf Rüttimann in der laufenden Saison auf die Churerinnen, weshalb die Affiche für sie nicht mehr so speziell sei. Aber: «Ich freue mich darauf, dass ich nicht so einen langen Anreiseweg habe.» Rüttimann hat noch immer einen Wohnsitz in Chur.

Unihockey Prime League

SRF info, sportlive, 10.12.2023, 08:45 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel