Freitag, 24. Mai 2019: Das Schweizer Nationalteam trifft sich ein weiteres Mal in Winterthur. Seit dem Saisonhöhepunkt, dem Superfinal Ende April, trainieren die Nationalspielerinnen einmal in der Woche zusammen. Eine Pause nach der Meisterschaft gibt es nicht, was den Leistungstest Ende Mai nur noch härter macht. Die Ergebnisse sind bescheiden.
«Das muss deutlich besser werden», sagt der finnische Assistenztrainer Kari Koskelainen denn auch an der anschliessenden Sitzung. Auch, «weil es schlicht der einfachste Bereich ist, in dem wir uns merklich steigern können», ergänzt Cheftrainer Rolf Kern.
Jetzt geht es darum, unsere Positionen wieder zu finden.
Fast auf den Tag genau ein halbes Jahr später trainiert das Schweizer Nationalteam das letzte Mal vor der Heim-WM wieder in Winterthur. Im Fokus steht vieles von dem, was in den Sommermonaten erarbeitet wurde: «Das Pressing funktioniert bei uns im Nationalteam ein wenig anders als in den meisten Klubs. Jetzt geht es darum, unsere Positionen wieder zu finden», sagt Kern.
Langes und hartes Sommertraining
Die Anstrengungen des ungewöhnlich langen und harten Sommertrainings scheinen in diesem Moment weit weg. Doch für Captain Flurina Marti sind sie die Grundlage für ein gutes Turnier: «Ich habe das Gefühl, dass ich mich schneller erhole. Zudem haben alle mitgezogen. Das war ein starkes Zeichen des ganzen Teams. Darauf dürfen wir stolz sein».
Trainer Kern sieht es ähnlich. «Wir sind flexibler geworden, haben uns vor allem auch im Spiel mit Ball im letzten Jahr verbessert.» An der WM-Hauptprobe gegen die drei anderen führenden Nationen im Unihockey – Tschechien, Finnland und Schweden – war das indes nur phasenweise zu sehen. Die Schweizerinnen verloren sämtliche Partien, wenn auch meist nur knapp.
Einjährige Vorbereitung auf Finnland-Spiel
Einen Sommer lang büffelte das Schweizer Team im physischen Bereich, um bei der Heim-WM ein gutes Resultat zu liefern – gar ein ganzes Jahr wurde das entscheidende Gruppenspiel gegen Finnland vorbereitet.
Nur wenn die Schweizerinnen dieses Spiel gewinnen, gehen sie in einem möglichen Halbfinal den nach wie vor übermächtig scheinenden Schwedinnen aus dem Weg. «Wir wissen, wie die Finninnen spielen wollen. Gerade sie sind aber Füchse und werden ihrerseits eine Antwort auf unser Spiel bereit haben», relativiert Marti.
Favorisiert gegen Deutschland und Polen
Zum Start der Gruppenphase spielt die Schweiz gegen Deutschland, zum Schluss gegen Polen. Gegen beide Gegner hat die Schweiz noch nie verloren und ist daher klarer Favorit. «Mit der Qualität in unserem Team müssen wir diese beiden Gegner schlagen», bestätigt auch Kern.
Das Ziel ist der Final. Den dann auch zu gewinnen, das ist der Traum!
So klar äussert er sich nicht, wenn es um die Zielsetzung geht: «Wir wollen am Tag X das abliefern, was wir jetzt 2 Jahre lang erarbeitet haben.» Konkreter werden die Spielerinnen. «Unser Ziel bei der Heim-WM muss der Final sein», sagt der Captain. Genau die gleiche Zielvorgabe äussert mit Seraina Ulber eine andere Teamleaderin, die vor ihrer letzten WM steht. «Das Ziel ist der Final. Den dann auch zu gewinnen, das ist der Traum!»
Es wäre ein goldener Schlusspunkt nach einem langen, schweisstreibenden Sommer, in dem das Schweizer Team so hart gearbeitet hat wie nie zuvor.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 4.12.2019, 22:20 Uhr