Livio Wenger konnte bereits bei erstbester Gelegenheit sein grosses Vorhaben in dieser Saison abhaken. Rang 5 zum Weltcup-Auftakt in Heerenveen (Ho) trug dem ambitionierten Ausdauersportler das Olympia-Ticket ein.
Sollte eine Olympiamedaille jetzt schon kommen, nehme ich diese natürlich gerne.
«Ich und mein Coach wussten um meine Top-Form», blendet der 24-Jährige zurück. Dass das vorläufige Saisonziel aber so schnell erfüllt war, überraschte ihn doch einigermassen. «Die Qualifikation gab mir eine gewisse Freiheit für die nächsten Rennen.»
Nochmals über die Bücher gegangen
Prompt setzte Wenger noch einen drauf. In Salt Lake City verblüffte er in seiner Paradesparte Massenstart mit dem 2. Rang. Zudem erfüllte er dank doppeltem Landesrekord in zwei weiteren Disziplinen (1500 und 5000 m) die Norm für eine Teilnahme an den Winterspielen in Pyeongchang.
Obschon seine Olympia-Hauptprobe in Südkorea vor einem Jahr gründlich misslungen war, will er nun sein Ziel für den Höhepunkt in diesem Jahr nach oben schrauben. «Eigentlich ist alles auf 2022 ausgerichtet. Aber sollte eine Olympiamedaille jetzt schon kommen, nehme ich diese natürlich gerne.» Der Massenstart figuriert erstmals im olympischen Programm.
Vom Vorbild zum Förderer
Wengers Umstieg von Rollen auf Kufen und vom Asphalt aufs Eis hat sich also bereits bezahlt gemacht. Er war seit 6 Jahren ein begnadeter Inliner, unter anderem schmücken 2 EM-Titel bei den Junioren sein Palmarès.
Sein einstiges Vorbild, Kalon Dobbin, spurte den gleichen Weg einst vor. Heute ist der Neuseeländer als Trainer an der Seite von Wenger. «Eine unglaubliche Geschichte», findet der Luzerner Athlet. «Ich kann von ihm und von seinem technischen wie taktischen Know-how enorm viel profitieren.»
Sendebezug: SRF zwei, «sportflash», 13.12.2017 20:00 Uhr