Simracer sind digitale Rennfahrer, die mit ihren Simulatoren versuchen, dem echten Motorsport so nahe wie möglich zu kommen. Während populäre Rennsportspiele wie «Gran Turismo», «F1 2019» oder «Project Cars» den Unterhaltungsfaktor in den Vordergrund stellen, geht es bei Simracern wie «iRacing» oder «Asseto Corsa» vor allem um die möglichst realistische Simulation.
Das beginnt bei der Reifentemperatur und hört beim Spritverbrauch noch lange nicht auf. Wer bei den Simracern mitfahren will, der muss sich mit Fahrtechnik auskennen.
Der kleine, feine Unterschied
Doch egal wie nahe man der Realität auch kommen mag, gewisse Unterschiede bleiben. So ist das Risiko, das man am Simulator eingeht wesentlich geringer als auf der Rennstrecke. Darum fahren Simracer viel eher am Limit oder darüber hinaus, als sich das echte Rennfahrer leisten könnten.
Was im Simracing auch fehlt, sind die Fliehkräfte, die während jeder Kurve enormen Druck auf die echten Rennfahrer ausüben. Zwar gibt es auch Simulatoren, die Bewegung simulieren können. Dies hilft zwar für die Immersion, macht die Simracer aber weder schneller, noch kommt die Bewegung im Simulator den Kräften in einem Rennauto gleich.
Der wohl grösste Unterschied und zugleich einer der grossen Vorteile von Simracing ist allerdings der finanzielle und ökologische Aspekt.
Übung macht den Schweizer Meister
Vor kurzem brachte die erste «Swiss Simracing Series 2019» Fredy Eugster als ersten Schweizer Meister im Simracing hervor. Er vertritt die Schweiz nun an den «FIA-Motorsport-Games» im Oktober in Rom.
In der Meisterschaft sind auch Ralleyfahrer und andere Motorsportler auf den Simulatoren angetreten. Eugster gehört nicht zu ihnen und hat dennoch alle Rennfahrer hinter sich gelassen. Sind Simracer also die schnelleren Fahrer? Eugster meint bescheiden, es komme wohl ganz auf die Übung an und darauf, ob im Simulator oder im Rennauto gefahren wird. Denn in letzteren habe er wahrscheinlich das Nachsehen.
Sendebezug: Radio SRF 3, 18.7.19, 16:15 Uhr