«Früher hatten wir unglaublich viel Spass, damals in der Kartzeit», erinnert sich Hamilton an die Anfänge mit seinem heutigen Erzrivalen. Seit die Rennfahrer beide für Mercedes um die WM-Krone kämpfen, ist die einstige Harmonie aber nachhaltig zerrüttet. Drei Vorfälle aus der Saison 2014 verdeutlichen diese Entwicklung.
Kräftemessen spitzt sich zu
Nachdem Hamilton und Rosberg im Vorjahr in der Fahrerwertung die Plätze 4 und 6 belegt hatten, liess ein knallhart geführtes Duell im 3. GP der Saison in Bahrain erahnen, dass der Weltmeister von 2014 aus dem Hause Mercedes kommen würde. Noch gab man sich aber durchwegs sportlich. Rosberg sprach nach den spektakulären Rennszenen von einem «massiven Kampf», während Hamilton konstatierte: «Es war knapp, aber hat Riesenspass gemacht.»
Hamilton verweigert sich
«Man kann nicht erwarten, dass die beiden jetzt auf Kuschelkurs gehen», nahm jedoch Mercedes-Sportchef Toto Wolff den aufkommenden Zwist gewissermassen vorweg. Beim GP von Ungarn trat die spannungsgeladene Konstellation deutlich zutage, als Hamilton seinen Teamgefährten trotz Teamorder partout nicht vorbeiziehen liess. Uneinsichtig liess der Brite verlauten: «Ich war sehr geschockt, dass man mich gebeten hat, ihn vorbeizulassen.»
Es kommt zum grossen Knall
Wiederum einen Monat später schlitzte Rosberg in Belgien mit seinem Frontflügel Hamiltons Hinterreifen auf. Die Mercedes-Verantwortlichen tobten: «Das Manöver war Harakiri und nicht akzeptabel.» Hamilton ging mit dem WM-Titel 2014 bekanntlich als Sieger aus dem Zweikampf mit Rosberg hervor. Dessen neuste Vorwürfe lösen beim Briten nur noch ein müdes Lächeln aus: «Er hätte ja versuchen können, mich zu überholen.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 12.4.2015, 7:30 Uhr