Was macht der Russe am Wochenende und im Sommer? Er entflieht dem Alltag der Stadt und zieht sich aufs Land in seine Datscha zurück. Schon zu Sowjetzeiten, als es noch keine Reisefreiheit gab, war das Häuschen im Grünen der ganz persönliche Traum vom Glück. Und das ist auch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs noch so.
Gemäss Statistik besitzt rund jeder dritte Moskowiter eine Datscha, in den Provinzstädten liegt der Anteil bei 25 Prozent. Die Datscha - in der DDR hiess sie Datsche - kommt in der Regel mit einem kleinen Umschwung und liegt nicht selten in einer eigentlichen Datscha-Siedlung.
Entspannen - aber auch produzieren
Dort geniessen die Russen die warmen Sommertage, grillieren, trinken Wodka, unterhalten sich über Gott und die Welt und spannen einfach aus. Aber nicht nur: Ein Grossteil der Ferienhausbesitzer nutzt die Datscha als Produktionsstätte für den Eigenbedarf an Lebensmitteln. Im Kleingarten wird Obst und Gemüse angepflanzt.