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Rio 2016 Nazis, Tränen und ein Soldatengruss

Eine emotionale Siegerehrung im olympischen Stabhochsprung hat den Schlusspunkt unter eine zweitägige Affäre um den französischen Weltrekordler Renaud Lavillenie gesetzt. Zuletzt flossen die Tränen.

Top-Favorit Lavillenie hatte sich am Montag dem Brasilianer Thiago Braz da Silva geschlagen geben müssen. Bei seinem letzten Versuch wurde er vom Publikum ausgepfiffen.

Darauf leistete er sich einen schweren verbalen Missgriff und verglich die Reaktion des Publikums mit Jesse Owens und den Nazi-Spielen von 1936 in Berlin. Via Facebook entschuldigte sich Lavillenie für den «unpassenden Vergleich».

Neue Pfiffe

Dennoch wurde er bei der Siegerehrung am Dienstag erneut vom Publikum ausgepfiffen. Mit versteinerter Miene nahm er seine Silbermedaille in Empfang. Als dann die brasilianische Nationalhymne erklang, liefen ihm die Tränen übers Gesicht, während Sieger Da Silva militärisch salutierte.

Bach: «Schockierendes Benehmen»

Am Ende zeigte Lavillenie den Zuschauern den erhobenen Daumen, was wohl ironisch gemeint war. IOC-Präsident Thomas Bach verurteilte die Pfiffe des Publikums gegen den Franzosen. Es handle sich um ein «schockierendes Verhalten». Dies sei an den Olympischen Spielen inakzeptabel.

Sendebezug: Laufende Rio-Berichterstattung

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