Biathlet Anton Schipulin, Langläufer Sergej Ustjugow, Shorttracker Viktor Ahn – Russlands Olympia-Mannschaft verliert mit einem Schlag 3 herausragende Sportler für die Winterspiele in Pyeongchang. Wie das russische Olympia-Komitee ROC am Dienstag mitteilte, wurden die 3 Athleten von der Kandidatenliste für einen Start unter neutraler Flagge gestrichen. Sie sollen in den Staatsdoping-Skandal verwickelt gewesen.
Die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingesetzten stiess beim ROC auf Unverständnis. Die genannten Athleten seien «niemals in irgendeinen Dopingskandal verwickelt» gewesen, so ROC-Vizepräsident Stanislaw Posdnijakow.
ROC will Entscheidung nicht anerkennen
Der Funktionär kündigte an, dem IOC eine Anfrage zu senden, um «die spezifischen Gründe zu erhalten», warum diese Athleten nicht auf der Liste potenzieller Olympia-Starter stehen.
In einem ersten Schritt hatte das «Review Panel» des IOC die Liste von möglichen Startern unter neutraler Flagge von 500 auf 389 «saubere» Kandidaten reduziert. Russlands Vize-Premier Witali Mutko, selbst für alle olympischen Funktionen gesperrt, rechnet mit etwa 200 Startern in Südkorea. An den Heimspielen in Sotschi hatten 214 russische Sportler teilgenommen – unter anderem Ahn.
Für den 3-fachen Goldmedaillen-Gewinner von Sotschi platzt derweil der Traum vom Start im Geburtsland. Der in Seoul geborene Ahn hatte 2011 die russische Staatsbürgerschaft erhalten. 2008 hatte er sich in Turin unter südkoreanischer Flagge zum 3-fachen Olympiasieger gemacht.
Weitere Athleten vor Ausschluss
Neben den drei Shootingstars wurden nach Verbandsangaben auch folgende weitere Sportler nicht berücksichtigt:
- Eiskunstlauf: Xenia Stolbowa, Iwan Bukin
- Bob: Roman Koschelew, Julia Schokuschewa
- Rodeln: Wiktoria Demtscheko
- Eishockey: Anton Below, Alexej Bereglasow, Michail Naumenkow, Waleri Nitschuschkin, Sergej Plotnikow
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 22.01.2017, 22:00