Wenn Marcel Hirscher von seinem ehemaligen Konkurrenten und Widersacher Henrik Kristoffersen spricht, so tut er dies in den höchsten Tönen: «Es fühlt sich so natürlich an. Es ist einfach so cool, mit einem Athleten zu arbeiten, der wirklich möchte.» Früher fuhr der Österreicher dem Norweger regelmässig davon, nun versuchen sie mit neuen Ski gemeinsam, im Weltcup vornewegzufahren.
Mit dem Sieg hat es für den Norweger in dieser Saison noch nicht geklappt. Doch er nähert sich ihm immer weiter an. Nach einem 3. und einem 5. Platz fuhr er zuletzt in Alta Badia gleich zweimal als 2. aufs Podest. Zuerst musste er sich dabei Landsmann Lucas Braathen, dann Marco Odermatt geschlagen geben. «Wenn man bedenkt, dass es erst der 4. Riesenslalom mit dem neuen Material war – es kommt», erklärte Kristoffersen.
Konkurrenten und trotzdem Freunde
Die Zusammenarbeit der beiden ehemaligen Rivalen kommt keineswegs überraschend. «Ich hatte schon immer grossen Respekt vor Marcel. Wir waren immer gute Freunde», sagte der 28-Jährige. Keine schlechten Gefühle des Norwegers also, obwohl er Hirscher im Weltcup, an Weltmeisterschaften und Olympia so oft hatte den Vortritt lassen müssen.
Kristoffersen zeigt sich bis anhin sehr zufrieden mit seinem neuen Partner: «Die Kommunikation passt, es ist ein Vergnügen.» Und weil auch die Ergebnisse immer mehr kommen, könnte das neue Duo zur wirklichen Gefahr für Odermatt werden. Noch dominiert der Nidwaldner den Riesenslalom-Weltcup, reihte Saisonübergreifend 12 Podestplätze aneinander.
Kristoffersen fuhr in dieser Zeit zwar auch sechsmal auf das Podest, war aber dabei nur viermal schneller als der Schweizer. Mit dem neuen Material scheint es jedoch gut möglich, dass das bald wieder öfter der Fall sein könnte.