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Kritik an Teststrategie DSV-Chef vor Olympia: «Da ist Manipulation Tür und Tor geöffnet»

Wolfgang Maier, Alpinchef des deutschen Skibundes, blickt angesichts der angespannten Corona-Lage und der undurchsichtigen Teststrategie bei den Winterspielen mit grosser Sorge auf Olympia in Peking.

Wolfgang Maier
Legende: Ist nicht zufrieden DSV-Alpinchef Wolfgang Maier. imago images

«Ich sehe die gesamte Situation als sehr problematisch an. Unter den gegebenen Umständen ist es meiner Meinung nach kaum zu verantworten, Aktive und Trainer dort hinzuschicken», sagt Maier dem Sportinformations-Dienst .

Die Athleten leben jeden Tag mit der psychologischen Belastung: ‹Morgen kann ich raus sein.›
Autor: Wolfgang Maier DSV-Alpinchef

Konkret stört er sich an der Teststrategie vor Ort. «Da ist Manipulation Tür und Tor geöffnet. Du kannst jeden aus dem Verkehr ziehen, der dir irgendwie im Weg steht. Wir haben keinen Schutz für die Athleten und sind dort quasi einer Willkür ausgesetzt», kritisiert der 60-Jährige.

Keine klaren Regeln bei positiven Tests

Maier fordert seit Monaten, klare Regeln dafür festzulegen, ab welchem CT-Wert ein Corona-Test als positiv oder negativ bewertet wird. Das Internationale Olympische Komitee und das OK bewegen sich hier nicht. Sollte sich daran nichts ändern, «leben die Athleten jeden Tag mit der psychologischen Belastung: Morgen kann ich raus sein», meint Maier.

Auch ganz grundsätzlich stellt er die Frage: «Wo bleibt in China die eigentlich grandiose olympische Idee der Zusammenkunft der Jugend der Welt und der gemeinsamen Werte, wenn die Leute ausserhalb der Sportstätten keinen kulturellen Austausch mehr haben und innerhalb von 48 Stunden nach Beendigung ihres Wettkampfs das Land verlassen müssen?»

Maiers Kritik folgt auf die Bestätigung des Internationalen Olympischen Komitees IOC vom Mittwoch, dass am geplanten Termin (4. bis 20. Februar 2022) festgehalten wird.


SRF 1, Tagesschau vom 05.01.22, 19:30 Uhr ; 

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