Dass Marco Odermatt im Riesenslalom und im Super-G nur schwer zu schlagen ist, ist spätestens seit dieser Saison kein Geheimnis mehr. Mit dem 2. Platz in der Abfahrt von Bormio – es ist das erste Abfahrtspodest in seiner Karriere – meldet der Nidwaldner nun auch noch Ansprüche in der Königsdisziplin an.
Mit Rang 4 in Lake Louise hatte Odermatt sein Potenzial in der Abfahrt schon angedeutet, dennoch hatte er vor dem Rennen nicht mit einem Podestplatz gerechnet: «Auch wenn es wie heute sehr unruhig ist, kommt die Strecke einem Techniker sehr entgegen. Ob es am Ende aber für das Podest oder zu einer guten Fahrt auf Platz 10 reicht, lässt sich am Start nicht sagen.»
Am Ende reichte es Odermatt im 10. Saisonrennen bereits zum 7. Mal auf das Podest. Die beneidenswerte Form, in der sich der Führende im Gesamtweltcup befindet, mache vieles einfacher. «So ein Flow hilft immer». Der Ritt auf der «Pista Stelvio» sei aber wie immer ein Kampf gewesen. «Keiner kommt hier ins Ziel und denkt, das war eine gemütliche Sonntagsfahrt.»
Ein wilder Ritt für Hintermann
In die gleiche Kerbe schlug im Ziel auch der drittplatzierte Niels Hintermann: «Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich wäre unten noch Herr der Lage gewesen. Ich habe einfach irgendwie probiert, dass die Skispitzen immer bergab zeigen.»
Der Zürcher, der nicht nur den 3. Rang in Gröden, sondern auch die starken Trainingsleistungen bestätigen konnte, hatte Mühe, seinen Erfolg nachzuvollziehen. Dass er ausgerechnet in Bormio, wo er sich im Vorjahr verletzt hatte, erneut auf das Podest fährt, sei unglaublich. Von einem möglichen Premierensieg will der 26-Jährige derweil noch nichts wissen. «Schön wär's, aber ein Top-10-Platz ist für mich nach wie vor genial.»
Zuversichtlicher Feuz
Am anderen Ende der Gefühlsskala fand sich im Zielraum Beat Feuz wieder. Der Schangnauer musste zum ersten Mal seit fast 5 Jahren einen Ausfall erklären. «Mir hat es den Aussenski weggezogen und dann geht es in so einem abschüssigen Gelände halt schnell.» Er habe sich schon im Training nicht mit den eisigen Bedingungen anfreunden können. Dennoch will er in den beiden Super-G wieder voll angreifen.