Ihre Freude nach der Zieleinfahrt kannte keine Grenzen mehr: Mit ihren Ski an den Füssen sprang Wendy Holdener nach ihrem Slalomlauf im Zielraum auf und ab und winkte überglücklich ins Publikum. Später im Interview sagt sie darauf angesprochen: «Als ich die 2 sah, bin ich ausgetickt.»
Die Silbermedaille in der Alpinen Kombination ist Holdeners fünfte an einer Weltmeisterschaft und die insgesamt zehnte an Grossanlässen. Bereits an der WM 2017 und 2019 konnte die Technik-Spezialistin Erfolge in der Kombination feiern. In beiden Jahren wurde sie in dieser Disziplin Weltmeisterin. Dazu kommt noch der Titel des Team-Events 2019 und die Silbermedaille im Slalom 2017.
Balance fehlte
Die 29-jährige Schwyzerin zeigte sich nach dem Kombi-Erfolg erleichtert. «So zu starten, geht fast nicht besser», sagte Holdener. Ihr habe in den letzten Wochen die Balance gefehlt. Bei ihr hätten sich nach ihren ersten beiden Weltcup-Siegen im Slalom im November und Dezember viele Emotionen angestaut. Deswegen zog sie sich in der Vorbereitung auf die WM zurück, um Energie zu tanken.
Auf die kommenden Rennen blickt sie nach dem tollen Start etwas entspannter voraus. Sie könne nun die Trainings etwas lockerer angehen. «Ich hoffe, ich kann den Drive mitnehmen», so Holdener. Um dies zu erreichen, wird sie auch für ein paar Tage aus Méribel abreisen und im eigenen Bett schlafen, um Ruhe zu bekommen.
Sie wird aber spätestens am 14. Februar zurückerwartet. Denn dann steigt der Team-Parallel-Slalom, bei welchem es für Holdener und Co. hoffentlich den nächsten Grund zum «Austicken» gibt.