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Ski-WM: Slalom der Frauen Mit Medaille vor Augen: Holdener scheidet aus – St-Germain siegt

Grosse Enttäuschung für Wendy Holdener: Die Schwyzerin scheidet im 2. Lauf des WM-Slaloms aus. Laurence St-Germain schlägt überraschend Mikaela Shiffrin.

Der geplatzte Medaillentraum

Wendy Holdener kann sich wahrlich keinen Vorwurf machen. Die Schwyzerin zeigte beim WM-Slalom in Méribel ein unglaublich starkes Rennen, war die einzige Athletin, die im 1. Lauf mit Überfliegerin Mikaela Shiffrin hatte mithalten können. Gerade einmal 19 Hundertstel verlor Holdener auf die US-Amerikanerin, eine Medaille lag für die 29-Jährige bereit.

Und ganz in Holdener-Manier war die Schweizerin im 2. Durchgang nicht auf Verwalten aus, sondern warf auch am Nachmittag alles rein. Als sie die scheinbar schwierigsten Passagen bereits hinter sich und ihren Vorsprung auf die führende Laurence St-Germain auf 72 Hundertstel ausgebaut hatte, schied die zweifache Weltcup-Slalomsiegerin unglücklich aus.

Die Medaillen

1. Laurence St-Germain (CAN) 1:43,15 Minuten

2. Mikaela Shiffrin (USA) +0,57 s

3. Lena Dürr (GER) +0,69

Besonders bitter für die Schweizerin: Shiffrin wusste im 2. Lauf nicht zu überzeugen und büsste viel Zeit ein. Hätte Holdener ihren Lauf ins Ziel gebracht, wäre es wohl Gold geworden. Doch es bleibt beim Konjunktiv. Und so schreibt der WM-Slalom seine ganz eigene Geschichte. Denn wider Erwarten jubelte am Ende nicht die grosse Dominatorin Shiffrin über Gold, sondern die Kanadierin St-Germain.

St-Germain, die bereits im 1. Lauf mit Zwischenrang 3 hatte überzeugen können, liess sich von der guten Ausgangslage überhaupt nicht nervös machen und brachte ihren Lauf am Nachmittag souverän ins Ziel. Doch die Kanadierin, die im Weltcup noch nie besser als 5. klassiert war, musste auf Patzer der Konkurrenz hoffen – und konnte sich am Ende völlig überraschend über WM-Gold freuen. Die Deutsche Lena Dürr, 4. bei Halbzeit, wurde 3. und sicherte sich damit ihre erste WM-Medaille.

Danioth, der Schweizer Lichtblick

  • 6. Aline Danioth +0,97
  • 27. Camille Rast +2,13
  • DNF Michelle Gisin

Beste Schweizerin in Méribel war somit Aline Danioth. Die Urnerin, die zuletzt noch mit einer Grippeerkältung zu kämpfen hatte, wusste in beiden Läufen zu überzeugen. Am Nachmittag schnupperte Danioth, die als neuntletzte Athletin in den 2. Durchgang gestartet war, an der zwischenzeitlichen Führung. Doch im letzten Streckenabschnitt büsste sie viel Zeit ein und fiel hinter die zu diesem Zeitpunkt führende Mina Fürst Holtmann zurück. Am Ende fuhr Danioth auf den starken 6. Rang.

Nicht mit den Schnellsten mithalten konnte Camille Rast. Mit etwas mehr als 2 Sekunden Rückstand war die 23-Jährige zur Halbzeit knapp ausserhalb der Top 20 klassiert. Auch in Durchgang Nummer 2 gelang ihr keine Steigerung, bei Temperaturen von über 10 Grad Celsius büsste sie am Nachmittag noch einige Ränge ein.

Eine weitere Enttäuschung setzte es für Michelle Gisin ab. Die 29-Jährige, die in dieser Saison überhaupt nicht auf Touren kommt, musste bereits nach dem 1. Lauf die Segel streichen. Nach einem Fehler im Mittelteil verlor Gisin ihren Stock und büsste in der Folge viel Zeit ein. Sie klassierte sich auf dem 35. Zwischenrang und verzichtete in der Folge auf den 2. Lauf.

Das weitere Programm

Für die Frauen sind die Wettkämpfe in Courchevel/Méribel mit diesem Rennen zu Ende. Im Weltcup geht es in einer Woche mit Speed-Rennen in Crans-Montana weiter. Bei den Männern steht der WM-Abschluss noch bevor. Am Sonntag stehen die Techniker im Slalom im Einsatz. Den 1. Lauf gibt es ab 10:00 Uhr live bei SRF, der 2. Lauf folgt ab 13:30 Uhr.

Ski-WM

SRF zwei, sportlive, 18.02.2023, 13:05 Uhr ; 

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