«Eine komplette Piste», sagt Didier Défago über die «Birds of Prey», die «Raubvogelpiste» in den Rocky Mountains. 1997 von Bernhard Russi entworfen, zählt der WM-Schauplatz von 1999 und 2015 seither zu den schwierigsten und spektakulärsten Rennpisten im Skizirkus.
Steigerungslauf par excellence
Der erste Streckenabschnitt bietet kaum Nervenkitzel, was nicht allen Fahrern zusagt. «Das lange Flachstück oben ist für mich nicht ganz einfach», meint beispielsweise Beat Feuz. Schon bald aber wird es steil und schnell. Es ist nicht zuletzt der Variantenreichtum der Piste, welcher den Speed-Spezialisten alles abverlangt und Carlo Janka von einer «sehr würdigen WM-Abfahrt» sprechen lässt.
Zurück zu mehr Risiko
Die «Birds of Prey» entspricht der Vorgabe des neuen Weltcup-Renndirektors Hannes Trinkl, der Abfahrtsdisziplin ihren ursprünglichen Charakter zurückzugeben. Den Fahrern soll mehr Überwindung abverlangt werden, was aber selbstredend auch mehr Gefahr mit sich bringt. «Wir suchen eine Mischung aus attraktiv und dass sich keiner dabei umbringt - eine Gratwanderung», ist sich Trinkl bewusst.
Im Flug in Richtung Ziel
Die zweite Streckenhälfte bringt insbesondere Patrick Küng ins Schwärmen: «Sie ist extrem steil und hat schöne Sprünge.» Die Benennung der 6 Sprünge orientiert sich an der «Raubvogel»-Thematik. Der Reihe nach haben die Fahrer Peregrine (Wanderfalke), Goshawk (Habicht), Screech Owl (Schleiereule), Golden Eagle (Steinadler), Harrier (Weihe) und Red Tail (Rotschwanzbusshard) zu meistern.
12 Jahre alter Streckenrekord
Der Kurs führt über eine Distanz von 2730 Metern, wobei zwischen Start (3483 m.ü.M.) und Ziel insgesamt 753 Höhenmeter liegen. Die beste je über die volle Renndistanz erzielte Zeit datiert aus dem Jahr 2003. Der Amerikaner Daron Rahlves überquerte damals die Ziellinie nach 1 Minute und 39,59 Sekunden, womit er auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 98,2 km/h kam.
Die «Birds of Prey»
Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 25.01.14, 18:15 Uhr