Oben Schweizer
Resultate
Beat Feuz verbindet angenehme Erinnerungen mit Beaver Creek. 2011 kletterte er hier als 2. in der Abfahrt und als 3. im Super-G erst zum vierten bzw. fünften Mal in seiner Karriere aufs Podest.
In Colorado stellte der Emmentaler zwei Winter später in seinem 3. Weltcup-Rennen nach rund 20 Monaten Pause infolge Knieproblemen den Anschluss an die Weltspitze wieder her. Rang 6 kam einer Erlösung gleich. Vor 2 Monaten folgte mit dem 2. Platz bei der WM-Generalprobe auf der Piste «Birds of Prey» die noch grössere Überraschung: Feuz hatte sich nach langer Leidenszeit zurück in die Top 3 gekämpft – am 14. März 2012 war er zuletzt in diesem Zirkel vertreten gewesen.
Bestimmt, aber nicht stur
Das Erfolgsrezept für die Abfahrt am Samstag hat sich der 27-Jährige verinnerlicht. Exaktes Fahren gehört dazu. «Wichtig ist auch, sich nicht an der Linie zu klammern und bestimmt auf den Ski zu stehen», sagt Feuz. Im Abschlusstraining gelang ihm als Achter mit 0,62 Sekunden Rückstand «eine solide Fahrt». Am Limit habe er sich nicht bewegt, dafür gewisse Passagen nochmals ausgelotet.
Nebst Beaver Creek kann Feuz in dieser Saison einen weiteren 2. Rang aus der Lauberhorn-Abfahrt vorweisen. Position 2 im Rennen würde er deshalb sicher unterschreiben. «Denn an Weltmeisterschaften zählt nur das Podium.»
Ab Steilhang Vollgas geben
Als weitere Schweizer stehen Patrick Küng, Didier Défago und Carlo Janka am Start. Der Bündner fuhr – ebenfalls vor Heimpublikum – den 3. Schweizer Abfahrts-Podestplatz in diesem Winter heraus. Er freut sich über eine ansteigende Formkurve und kämpft gleichwohl mit Schwierigkeiten.
Oben in der Gleitpassage verlor er in der 2. Probefahrt beträchtlich Zeit und kam nicht über Rang 36 hinaus. Er sieht kaum eine Lösung, dieses Problem kurzfristig in den Griff zu bekommen. Deshalb bleibt ihm nur diese Taktik: «Ab Einfahrt Steilhang Vollgas geben.»
Keine Beeinträchtigung bei Jansrud
Deutlich ermutigendere Rückschlüsse zog der zweitschnellste Kjetil Jansrud aus dem Abschlusstraining. Der Norweger kollidierte vor zwei Tagen im Super-G mit einem Tor und schlug sich dabei heftig die linke Schulter an. Er spüre deswegen keine Behinderung mehr. «Schmerzen sind zwar da, aber die werden vom Adrenalin überdeckt.»
So verändert sich die Ausgangslage für den WM-Höhepunkt kaum: Jansrud bleibt als unangefochtener Disziplinenleader und 3-facher Abfahrts-Sieger in dieser Saison erster Kandidat für die Nachfolge von Titelträger und Teamkollege Aksel Svindal. Auch dieser selbst darf nach dem geglückten Comeback (6. im WM-Super-G) nicht ausser Acht gelassen werden.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 04.02.15 18:30 Uhr