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Resultate
Die Dramaturgie stimmte beim Slalom in der WM-Super-Kombination perfekt. Weil Ondrej Bank nach einem Sturz in der Abfahrt disqualifiziert wurde, rückte Marcel Hirscher auf Rang 30 nach und durfte den Kombi-Slalom eröffnen.
Der Österreicher nutzte die Ausgangslage. Mit einem angriffigen Lauf legte der Weltcup-Leader im Slalom eine Zeit vor, an der sich sämtliche Konkurrenten die Zähne ausbeissen sollten. Schliesslich stand mit Kjetil Jansrud nur noch der Führende nach der Abfahrt am Start.
Jansrud kam Hirscher am nächsten
Der Norweger zeigte einen beherzten Slalom, verlor in sämtlichen Abschnitten aber kontinuierlich Zeit auf Hirscher. Im Ziel fehlten Janrud 0,19 Sekunden zur Goldmedaille. Silber dürfte für den Speed-Spezialisten indes ein schöner Trost für die bisher enttäuschend verlaufene WM sein.
«In dieser Disziplin habe ich eigentlich wenig Hoffnung gehabt», lachte Jansrud im Ziel. «Aber manchmal fahre ich gar nicht so schlecht Slalom.» Er habe seine kleine Möglichkeit genutzt, doch noch mit einer Medaille aus Vail/Beaver Creek abzureisen.
«So lange musste ich noch nie warten»
Für Hirscher dagegen hat die WM mit der Kombi erst begonnen. Auch in Riesenslalom und Slalom zählt der Österreicher zu den ersten Anwärtern auf Gold. Nach dem Kombi-Sieg jubelte Hirscher: «So lange musste ich in der Leaderbox noch nie warten. Meine Nerven sind am Ende. Wahnsinn.»
Bronze ging an den US-Amerikaner Ted Ligety. Dem Riesenslalom-Spezialisten wurde nach einer verhaltenen Abfahrt im Slalom ein zeitraubender Fehler zum Verhängnis. Ohne dieses Malheur hätte Ligety die Zeit von Hirscher wohl geschlagen. «Immerhin weiss ich nun, dass ich im Slalom mit Hirscher mithalten kann», zog Ligety ein verhalten positives Fazit.
Schweizer vergeben Medaille
Aus Schweizer Sicht ruhten die Hoffnungen nach der Abfahrt auf Carlo Janka und Beat Feuz. Janka, Kombi-Sieger in Wengen, verlor eine Sekunde auf Jansrud und belegte Rang 6, galt aber als bester Slalom-Fahrer in den Top 10 der Abfahrt. Feuz bestätigte seine gute Form mit Rang 2 zur Halbzeit.
Im Slalom verloren die beiden Speed-Spezialisten auf der stark gezeichneten Piste aber zu viel Zeit. «Ich verlor das Rennen in der Abfahrt. Im Slalom war nicht mehr möglich», analysierte Janka. Bereits bei Rennhälfte rechnete der Bündner damit, dass die Sekunde Zeitverlust aus dem Speed-Teil zum Schluss den Sprung aufs Podest verhindern würde.
Für Janka schaute am Ende der 6. Rang heraus, Feuz wurde 14. und schob sich damit genau zwischen die beiden weiteren Schweizer Mauro Caviezel (13.) und Silvan Zurbriggen (15.).
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Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 08.02.15, 22:00 Uhr