Ondrej Bank gehörte nach seinem 3. Platz in Kitzbühel zu den Medaillenanwärtern in der Superkombination. Im Abfahrtslauf lag er bei der letzten Zwischenzeit nur 0,35 Hundertstel hinter Leader Kjetil Jansrud.
Vor den Augen tausender Zuschauer
In der letzten leichten Linkskurve vor dem Zielsprung verschnitt er mit dem rechten Ski, geriet ins Trudeln, verlor den Ski beim Absprung und stürzte mit voller Wucht auf die Piste im Zielbereich. Bank blieb regungslos liegen und wurde minutenlang gepflegt. Im Zielraum trat eine bedrückende Stille ein.
Der 34-Jährige wurde mit Schnittwunden im Gesicht und Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ins 25 Kilometer vom Zielraum in Beaver Creek entfernte Vail Valley Medical Center gefahren.
Keine Lähmungserscheinungen
Der tschechische Trainer Daniel Fahrner gab aber wenig später eine erste Entwarnung: «Das Erste, was wir erfahren haben: Er ist bei Bewusstsein, was sehr gut ist. Und was wir gehört haben, ist, dass er die Beine bewegen kann. Es schaut nicht ganz so schlimm aus», sagte er im österreichischen Fernsehen.
«Er wollte eine Medaille»
Teamkollege Martin Vrablik sagte, Bank habe eine Medaille angestrebt. «Er war vollständig auf das Rennen fokussiert. Er war glücklich und er war bereit.» Vrablik selbst, der das Rennen nach Banks Sturz in Angriff nahm, fuhr mit den Gedanken an seinen Teamkollegen im Hinterkopf eine schwache Zeit.
Team meldet sich auf seiner Facebook-Seite
In der Zwischenzeit hat Banks Team sich auf seinem Facebook-Auftritt zu Wort gemeldet und ein Foto seiner Gesichtsverletzungen präsentiert. Dazu schrieben die Tschechen auf humorvolle Art: «Ondrej hat zwar nicht die ideale Gesichtsfarbe, aber er ist ganz, hat immer noch Arme, Beine und den Kopf.» Zudem bestätigen sie, dass Bank eine schwere Hirnerschütterung erlitten hat.
Noch am Abend konnte Bank das Krankenhaus verlassen und kehrte ins Teamhotel zurück. Die nächsten Tage wird er jedoch nicht auf die Skier stehen können.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 8.2.15, 18:55 Uhr