Wengen putzt sich heraus für die Abschiedsvorstellung. Die 70. Kombination vom Freitag dürfte das letzte Rennen dieser Art am Lauberhorn sein. Beim internationalen Skiverband FIS ist die Disziplin auf dem Abstellgleis gelandet.
In einer ersten Stellungnahme wies das IOC einen Antrag auf die Stornierung des Kombi-Wettbewerbs zurück. Deshalb muss im Frühling an einer FIS-Tagung in Dubrovnik neu verhandelt werden – erst dann weiss das Lauberhorn-OK, was Sache ist.
Als der Skilanglauf auch noch zählte
Weil die Kombi seit längerem angezählt ist, spricht Wengen-Rennleiter Robert «Bob» Lehmann von einer «Leidensgeschichte, die bei unserem Publikum aber stets Anklang fand». Die Alpine Kombination, wie man sie heute kennt, wurde 2005 lanciert.
Bis zu diesem Zeitpunkt gab es kein separates Rennen. Die Kombi-Wertung basierte auf komplexen, nicht durchschaubaren Rechnungsformeln. Ganz in den Anfangszeiten war sogar der Skilanglauf noch Bestandteil. Dieses Punktesystem führte regelmässig zu Kuriositäten, wie etwa:
- Die Zeitdifferenz zwischen dem 1. und 3. Fahrer konnte gut und gerne 16 Sekunden betragen.
- 1987 wurde Pirmin Zurbriggen nur darum zum Sieger ausgerufen, weil er als Einziger ein gültiges Abfahrts- und Slalom-Ergebnis in der Wertung hatte.
In 4 Kapiteln rollt «Bob» Lehmann die Geschichte der Superkombi von Wengen auf:
1.) Aller Anfänge sind schwer
Es war dies 2005 bei der Geburtsstunde der Superkombination. «Kein Mensch aus dem OK hatte damals eine Ahnung, wie wir das anpacken sollen. Deshalb wurde das Rennen früh schon wieder unterbrochen.» Doch hören Sie selbst...
2.) Der Föhn bläst den Fahrer durch den Alpweg
150 km/h zeigte die Windmessung an. Gleich reihenweise donnerten die Athleten darum im Kernen-S ins Auffangnetz, wie sich Lehmann erinnern kann.
3.) Alles auf einer Piste
In der (Schnee-)Not mussten auch die Wengen-Veranstalter erfinderisch sein. Lehmann erzählt die Geschichte dazu, die nicht bei allen Euphorie ausgelöst hat.
4.) Sensationsmann Niels Hintermann schlägt zu
An einem Schlechtwettertag nutzte ein Trio, das zuvor im Weltcup noch nie auf dem Podest gestanden hatte, die Gunst der Stunde. Trotz ungewohnter Konstellation hatte Lehmann seine Freude daran.
Ski-Weltcup Männer
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 14.01.2019 22:25 Uhr
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