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Die Schweizer Flagge verdeckt einen Skifahrer.
Legende: Die Tradition der Kombination In der Schweiz beliebt, doch in der grossen Skiwelt in den Hintergrund gerutscht. Freshfocus
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Sammelsurium aus Geschichten Der Kombi-Abschied naht – ein Best-of

Windböen, Sturzopfer, hohe Rechnungskunst und Zufallssieger. Die lange Kombi-Tradition am Lauberhorn bot Stoff für viele Geschichten. Wir erzählen einige davon.

Wengen putzt sich heraus für die Abschiedsvorstellung. Die 70. Kombination vom Freitag dürfte das letzte Rennen dieser Art am Lauberhorn sein. Beim internationalen Skiverband FIS ist die Disziplin auf dem Abstellgleis gelandet.

In einer ersten Stellungnahme wies das IOC einen Antrag auf die Stornierung des Kombi-Wettbewerbs zurück. Deshalb muss im Frühling an einer FIS-Tagung in Dubrovnik neu verhandelt werden – erst dann weiss das Lauberhorn-OK, was Sache ist.

Als der Skilanglauf auch noch zählte

Weil die Kombi seit längerem angezählt ist, spricht Wengen-Rennleiter Robert «Bob» Lehmann von einer «Leidensgeschichte, die bei unserem Publikum aber stets Anklang fand». Die Alpine Kombination, wie man sie heute kennt, wurde 2005 lanciert.

Bis zu diesem Zeitpunkt gab es kein separates Rennen. Die Kombi-Wertung basierte auf komplexen, nicht durchschaubaren Rechnungsformeln. Ganz in den Anfangszeiten war sogar der Skilanglauf noch Bestandteil. Dieses Punktesystem führte regelmässig zu Kuriositäten, wie etwa:

  • Die Zeitdifferenz zwischen dem 1. und 3. Fahrer konnte gut und gerne 16 Sekunden betragen.
  • 1987 wurde Pirmin Zurbriggen nur darum zum Sieger ausgerufen, weil er als Einziger ein gültiges Abfahrts- und Slalom-Ergebnis in der Wertung hatte.

Zahlen zum Kombinations-Wettbewerb in Wengen

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  • Erstdurchführung im Jahr 1930
  • Am Freitag trägt das OK Lauberhorn die 70. Kombination aus – live bei SRF zwei sowie in unserer Sport App wie folgt: 10:20 Uhr Slalom; 13:30 Abfahrt; 19:00 Siegerehrung
  • Die Schweiz stellte die meisten Sieger in der Wengen-Kombi, deren 23 (knapp vor Österreich mit 21). Total trugen sich 11 Nationen in die Gewinnerliste ein.
  • Rekordsieger in der Wengen-Kombi sind die beiden Einheimischen Karl Molitor und Heinz von Allmen sowie Guy Périllat (Fr), die zwischen 1938 und 1963 je 3 Tageserfolge errangen.

In 4 Kapiteln rollt «Bob» Lehmann die Geschichte der Superkombi von Wengen auf:

1.) Aller Anfänge sind schwer
Es war dies 2005 bei der Geburtsstunde der Superkombination. «Kein Mensch aus dem OK hatte damals eine Ahnung, wie wir das anpacken sollen. Deshalb wurde das Rennen früh schon wieder unterbrochen.» Doch hören Sie selbst...

Video
«Die Krux mit der Definition des Startpunktes»
Aus Sport-Clip vom 16.01.2019.
abspielen. Laufzeit 41 Sekunden.

2.) Der Föhn bläst den Fahrer durch den Alpweg
150 km/h zeigte die Windmessung an. Gleich reihenweise donnerten die Athleten darum im Kernen-S ins Auffangnetz, wie sich Lehmann erinnern kann.

Video
«Der Guggiföhn als Spielverderber»
Aus Sport-Clip vom 16.01.2019.
abspielen. Laufzeit 53 Sekunden.

3.) Alles auf einer Piste
In der (Schnee-)Not mussten auch die Wengen-Veranstalter erfinderisch sein. Lehmann erzählt die Geschichte dazu, die nicht bei allen Euphorie ausgelöst hat.

Video
«Die Ausflucht auf den einzigen Kunstschnee-Streifen»
Aus Sport-Clip vom 17.01.2019.
abspielen. Laufzeit 46 Sekunden.
Video
«Der Guggiföhn als Spielverderber»
Aus Sport-Clip vom 16.01.2019.
abspielen. Laufzeit 53 Sekunden.

4.) Sensationsmann Niels Hintermann schlägt zu
An einem Schlechtwettertag nutzte ein Trio, das zuvor im Weltcup noch nie auf dem Podest gestanden hatte, die Gunst der Stunde. Trotz ungewohnter Konstellation hatte Lehmann seine Freude daran.

Video
«Hintermann im Stil eines Perfektionisten»
Aus Sport-Clip vom 16.01.2019.
abspielen. Laufzeit 35 Sekunden.

Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 14.01.2019 22:25 Uhr

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