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Skicross-Duo will mehr Von Versöhnung und Genugtuung

Die beiden Skicrosserinnen Fanny Smith und Sanna Lüdi haben mit Olympia noch eine Rechnung offen – aus unterschiedlichen Gründen.

Die Medaillensammlung von Fanny Smith kann sich sehen lassen. Zwischen 2013 und 2017 hat die 25-Jährige an den alle zwei Jahren stattfindenden Weltmeisterschaften einen ganzen Satz Edelmetall gesammelt. Hinzu kommen 12 Weltcupsiege sowie weitere 18 Podestplätze.

Smith gehört zu den erfolgreichsten Skicrosserinnen der letzten Jahre. Eine Olympia-Medaille ist der Tochter eines US-Amerikaners und einer Engländerin bisher aber verwehrt geblieben.

Das grosse Loch nach Sotschi

Bei ihrer ersten Teilnahme an den Spielen in Vancouver war sie mit 17 Jahren das jüngste Mitglied des Schweizer Teams. Ein 7. Platz war zwar nicht das, was sich die ambitionierte Smith vorgenommen hatte. Der 8. Schlussrang vier Jahre später in Sotschi tat der damals 21-Jährigen, die mit 3 Weltcupsiegen und 4 weiteren Podestplätzen nach Russland angereist war, aber um ein Vielfaches mehr weh.

Die mentale Enttäuschung von Sotschi zu verarbeiten war viel schwieriger als eine körperliche Verletzung.
Autor: Fanny Smith

«Sotschi war eine grosse Enttäuschung, mental gesehen. Diese zu verarbeiten war schwieriger als eine körperliche Verletzung», sagt Smith gegenüber SRF rückblickend. Sie sagt aber auch, dass sie viel daraus gelernt habe. «Ich bin daran gewachsen.»

Nach 9 Jahren mit einem Privatteam kehrte Smith auf diese Saison hin ins Nationalteam von Swiss Ski zurück. Sie schätzt das Kollektiv, freut sich über neue Inputs. Und vielleicht ist dieses neue Zusammenspiel am Ende genau das, was Smith am Freitag die lang ersehnte Olympia-Medaille einbringt.

Lüdi will endlich angreifen

Zum dritten Mal an Olympischen Spielen dabei ist auch Sanna Lüdi. Sowohl in Vancouver als auch in Sotschi trat die Bernerin aber nicht in körperlicher Bestverfassung an. Beide Male hatte sie sich zuvor verletzt, wie so oft in ihrer 10-jährigen Laufbahn. Im Sommer 2015 kam eine einjährige Sperre wegen Verletzung der Meldepflicht hinzu.

Wirklich zeigen, was sie drauf hat, konnte die 32-Jährige eigentlich nie. In jedem Winter wurde sie von einer Verletzung gestoppt. Oder wie vor zwei Jahren von einer Krankheit, deren Ursache bis heute nicht geklärt ist. Südkorea ist für Lüdi die Chance, Verpasstes endlich nachzuholen. Wie das geht, haben die Männer am Mittwoch mit Marc Bischofbergers Silbermedaille vorgemacht – hoffentlich ein gutes Omen.

Sanna Lüdi
Legende: Will endlich zeigen, was sie drauf hat Sanna Lüdi. Keystone

Sendebezug: Laufende Olympia-Berichterstattung

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