Als sich Simon Ammann vor der Eröffnungsfeier den Medien stellte, wirkte er locker und war zu Spässen aufgelegt. Die Vorfreude auf die Spiele war ihm deutlich anzumerken. Und dies nicht nur, weil seine Premiere als Schweizer Fahnenträger unmittelbar bevorstand.
Denn trotz mässiger Trainingssprünge ohne ein absolutes Top-Ergebnis ist die Zuversicht beim Toggenburger gross. «Ich bin im Fahrplan», sagte der doppelte Doppel-Olympiasieger. Es sei egal, auf welchem Level man in den Trainings starte, erklärte Ammann. Entscheidend sei, die Dinge dann im Griff zu haben, wenn es zähle. «Und ich habe die Dinge im Griff», hielt der 32-Jährige unmissverständlich fest.
Harziger Start
Ammann gesteht aber, dass der Start auf der kleinen Schanze «harziger» verlaufen sei, als geplant. Die ersten Sprünge seien nicht gut gewesen. Ammann sieht aber das Positive: «Wenn man von Anfang an gut springt, bekommt man das Gefühl, es laufe von alleine. Dann besteht die Gefahr, dass man die Details ausser Acht lässt.»
Das mag zwar stimmen. Trotzdem war es bei Ammanns Doppel-Olympiasiegen 2002 und 2010 jeweils genau umgekehrt: Damals hatte der Schweizer die Konkurrenz im Training von Anfang an geschockt und ihr so schon früh den Schneid abgekauft.
Positive Leistungskurve
Was Ammann vor allem zuversichtlich stimmt, ist die Aufwärtstendenz, die er in den Trainings gezeigt hat. «Beim letzten Sprung war ich etwa bei 80 Prozent - und mir fehlten nur 2 Meter auf das Podest.»
Geht es nach ihm, folgt in der Quali vom Samstag eine weitere Steigerung, so dass er im Wettkampf am Sonntag die bestmögliche Leistung abrufen kann. «Ich erwarte von mir am Tag X 100 Prozent, nicht mehr und nicht weniger. Dafür habe ich trainiert.»