Dem Olympia-Park an der Küste des Schwarzen Meeres, rund 40 Kilometer ausserhalb von Sotschi, wird der letzte Schliff verpasst. Es werden noch eiligst Bäumchen verpflanzt und Scheiben poliert. Im Olympic Stadium, wo am Freitagabend die Eröffnungsfeier stattfindet, wird eifrig geprobt. Aus den Lautsprechern rund um die «Medal Plaza» ertönt wiederholt eine Fanfare, gefolgt von der Ankündigung fiktiver Medaillengewinner auf Englisch und Französisch.
Handlungsbedarf vorhanden
Bis zum ersten grossen Höhepunkt der Spiele dürfte es den Arbeitern und Volunteers nicht langweilig werden. Denn 48 Stunden vor dem Olympia-Startschuss besteht durchaus noch Handlungsbedarf: In den Hotels funktioniert vieles nicht, wie es sollte. Die Chauffeure der Shuttle Busse vom Flughafen zum Olympia-Park müssen noch nach dem Weg fragen. Ein Verpflegungsangebot ist bislang kaum vorhanden.
Kälin: «Personal ist nicht geschult»
Letzteres bestätigt auch Paddy Kälin, der seit letztem Freitag in Sotschi weilt. «Ausserhalb des Medien-Centers gibt es kaum Essensmöglichkeiten», sagt der SRF-Sportmoderator. Geht man am Abend in eines der wenigen Restaurants, muss man sich auf lange Wartezeiten gefasst machen. «Geduld ist gefragt. Das meiste Personal ist nicht geschult und macht den Job zum ersten Mal.»
Sprachbarriere als Handicap
Hinzu kommt die Sprachbarriere: Viele Arbeiter und Volunteers sprechen gar keine Fremdsprache, der Rest kann sich mehr schlecht als recht verständigen. «Alle sind freundlich, bemüht und hilfsbereit. Aber die Verständigung ist ein Problem», so Kälin. Mit Händen und Füssen erreicht man aber meist (über Umwege) sein Ziel.
Seit er hier sei, habe sich der Olympia-Park optisch nicht gross verändert, meint Kälin. «Aber gearbeitet wird an allen Ecken.»
16 Tage im Schaufenster
Ab Freitag wollen sich Sotschi und der Olympia-Park 16 Tage lang von der besten Seite zeigen. «Die Wettkämpfe werden gut über die Bühne gehen, die Stadien sind bereit», ist Kälin, der von Sotschi «positiv überrascht ist», überzeugt. Die Geduld der Besucher dürfte jedoch bis zur Schlussfeier am 24. Februar noch das eine oder andere Mal auf die Probe gestellt werden.