Wenn am Freitagabend im Olympiastadion die Spiele in Sotschi eröffnet werden, ist das für Bernard Thurnheer in gewisser Weise ein Schlusspunkt: Für den 64-Jährigen wird es die letzte «Opening Ceremony» an Winterspielen als Kommentator sein. «1976 in Innsbruck war ich das erste Mal bei Olympia vor Ort, seit 2002 kommentiere ich die Eröffnungsfeiern», sagt Thurnheer.
Erinnerungen an Peking
Der Show im 40‘000 Zuschauer fassenden «Fisht Olympic Stadium» schaut Thurnheer nicht mit Wehmut, sondern viel mehr mit Vorfreude entgegen. Nach der Hauptprobe vom Dienstag sagt er: «Die Show wird gigantisch.» Sie ähnle jener von Peking 2008. «Es gibt eine riesige Menge an Darstellern. Wenn 500 Personen gleichzeitig Ballett tanzen, ist das sehr beeindruckend.»
Es werde die russische Geschichte von den Anfängen bis heute erzählt, verrät Thurnheer. Viel klassische Musik werde gespielt, auf den Boden wie auf eine Leinwand würden Bilder projiziert. Unterstützt wird Thurnheer im Stadion von Peter Gysling, dem SRF-Russland-Korrespondenten.
Wer entzündet das Feuer?
Thurnheer hat wie vor jeder Eröffnungsfeier eine Art Drehbuch erhalten. Ein paar Geheimnisse bleiben indes: So weiss auch der Winterthurer nicht, wie die olympische Flamme ins Stadion kommt, wer den Eid spricht und von wem das Feuer entzündet wird. «Das erfahren wir erst kurz bevor es soweit ist», erklärt er.
Die Hauptprobe sei reibungslos verlaufen. Der Einmarsch der Nationen konnte natürlich nicht durchgespielt werden. Über die teilnehmenden Nationen hat sich Thurnheer aber im Vorfeld informiert: «Ich habe interessante Infos zusammengetragen.» Er schränkt aber ein: «Die Gefahr ist, dass man zu viel erzählen möchte.»