- Stan Wawrinka (ATP 195) bezieht gegen Rafael Nadal im Achtelfinal des ATP-1000-Turniers von Toronto eine 5:7-, 6:7-Niederlage.
- Dennoch kann der Schweizer viele positive Erkenntnisse aus dem hochstehenden 20. Duell mit der Weltnummer 1 ziehen.
- Der Romand kehrt nun in die Top 150 zurück und tritt nächste Woche mit einer Wildcard in Cincinnati an.
Nach intensiven 165 Minuten musste sich Stan Wawrinka dem klaren Favoriten Rafael Nadal beugen. Doch der 33-Jährige zog gegen den Branchenleader viele Register seines Könnens. Er bewies im 3. kräfteraubenden Spiel innert 3 Tagen Biss und erinnerte zuweilen an seine erfolgreichsten Zeiten.
Der 3-fache Grand-Slam-Gewinner zeigte in seinem erst 20. Match des Jahres und im 20. Vergleich mit Nadal seine mit Abstand beste Saisonleistung. Mit Blick auf die US Open (ab 27. August) lässt sich zweifellos darauf aufbauen.
Verpasste Chancen
Nach einer Reihe hochstehender Games hatte Wawrinka im 2. Umgang beim Stand von 5:4 sogar zum Satzausgleich aufschlagen können. Doch der Mallorquiner konnte kontern. Im Tiebreak (7:4) verwertete er mit einem Rückhand-Winner seinen 2. Matchball. Im Viertelfinal des Rogers Cup wartet nun Marin Cilic (Kro/ATP 7).
Im 1. Durchgang spielten sich die entscheidenden Szenen nach einem kurzen Regenunterbruch ab, als Nadal beim Stand von 6:5 der erste Servicedurchbruch glückte. Schon vor der Zwangspause hatte der Waadtländer seinen Gegner hart bedrängen können: Er erspielte sich 3 Break-Chancen zum 5:4 – doch Nadal befreite sich mit 5 Punktgewinnen in Serie aus dem 0:40.
Dieser Kampf verleiht mir viel positive Energie. Doch noch immer liegt reichlich Arbeit vor mir.
«Ich habe in dieser Phase ein wenig gezögert», haderte der Waadtländer hinterher. Zusammenfassend befand er, dass «mich 2,3 Fehler am Ende teuer zu stehen kamen».
Bessere Aussichten
Prompt musste der 33-jährige Schweizer anerkennen, dass Nadal in den entscheidenden Momenten abgeklärter auftrat und darum im Head-to-Head seine Bilanz auf 17:3 aufpolierte.
Wie schon in Toronto kann Wawrinka auch kommende Woche in Cincinnati mit einer Wildcard antreten. Und im Ranking macht er, der bis auf Rang 195 abgestürzt ist, im Minimum 45 Positionen gut. «Ich bin auf einem guten Weg», konstatiert er, «dieser Kampf verleiht mir viel positive Energie. Doch noch immer liegt reichlich Arbeit vor mir.»
Resultate
Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 10.08.2018 06:04 Uhr