Nicht Feliciano Lopez, sondern Malek Jaziri heisst Wawrinkas nächster Gegner. Der Weltranglisten-53. setzte sich gegen den Spanier durch und nähert sich Schritt für Schritt seinem grossen Ziel: Den Top 30.
Als ich gesagt habe, dass ich mal gegen Federer spielen würde, lachten mich alle aus
Ein ungewöhnlicher Weg
Der Weg des 33-Jährigen bis zur besten Klassierung seiner Karriere vor einem Monat (ATP 47) war lang und steinig.
- Eine Knieverletzung schien Jaziri früh zu stoppen.
- Der Tunesier blieb jedoch hartnäckig, und er avancierte zum ersten Grand-Slam-Teilnehmer seines Landes.
In seiner Heimat genoss Tennis lange keinen besonders hohen Stellenwert. «Als ich gesagt habe, dass ich mal gegen Federer spielen würde, lachten mich alle aus», beschrieb Jaziri kürzlich in der Westschweizer Zeitung La Liberté seine Anfänge.
Verbindung zur Romandie
Mittlerweile hat er zweimal gegen Federer gespielt (und immerhin einen Satz gewonnen). Nun kommt es zur Premiere gegen Wawrinka, der ebenfalls zu den Spätzündern gehört.
Dass Jaziri neuerdings auch mal in der Westschweiz trainiert, hat aber nichts mit dem 3-fachen Grand-Slam-Sieger zu tun. Seit Januar coacht nämlich der Franzose Christophe Freyss den Tunesier. Freyss, ein ehemaliger Profi, leitet in Romont/FR ein Tennis-Center.
Die Episode in Taschkent
Was Jaziri seinerseits den jungen Spielern vermitteln will: «Das Geld ist wichtig, aber es sollte nicht der Antrieb sein.» Das klingt glaubhaft. Lange Zeit war die finanzielle Unterstützung von Seiten des tunesischen Verbandes beschränkt.
Letzterer war es aber, der ihm unfreiwillig zu Bekanntheit verhalf: 2013 wurde Jaziri bei einem Challenger-Turnier in Taschkent vor dem Duell mit dem Israeli Amir Weintraub zum Forfait gezwungen. Das Sportministerium in Tunesien bekundete damit Solidarität mit Palästina.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 25.03.2017, 23:00 Uhr