Zum Inhalt springen
Boris Becker und Novak Djokovic.
Legende: Auf dem Weg zurück an die Spitze? Boris Becker und Novak Djokovic. Keystone

ATP-Tour Becker: «Djokovic hatte keine Gegner mehr»

Auch Boris Becker konnte Novak Djokovics Thronfall nicht verhindern. Gegenüber «CNN» erklärte die deutsche Tennislegende, welchen Einfluss Roger Federer hatte und wieso er positiv in die Zukunft blickt.

Es sind keine leichten Zeiten, welche Novak Djokovic aktuell durchlebt. Noch vor kurzem die unangefochtene Weltnummer 1, musste der Serbe seinen Thron Andy Murray überlassen. Djokovics Trainer Boris Becker glaubt die Gründe zu kennen.

Federer und Nadal fehlen

Im Interview mit CNN meinte Becker: «Djokovic hatte keine Gegner mehr. Er war am stärksten, wenn er sich mit Roger Federer und Rafael Nadal mass.» Murray sei immer der Vierte im Bunde gewesen. «Zuletzt war Murray auf einem höheren Level als je zuvor», so Becker.

Als weiteren Grund ortet der Deutsche Motivationsprobleme. Djokovic hatte als erster Spieler seit Rod Laver 1969 hintereinander 4 Grand-Slam-Turniere gewonnen. Becker: «Er wusste nicht mehr, was das nächste grosse Ziel sein könnte.» Zudem habe sich der «Djoker» vermehrt seiner Familie widmen wollen. «Zuvor hatte er zweieinhalb Jahre wie eine Maschine gearbeitet.»

Die Niederlage könnte ein Wendepunkt sein.

Der bitteren Finalniederlage in London kann Becker durchaus auch Positives abgewinnen. Seiner Meinung nach könnte die verlorene Partie ein Wendepunkt für Djokovic sein: «So sehr ihn diese Niederlage auch geschmerzt hat – vielleicht hilft es ihm, sich neu zu motivieren, neue Energie zu tanken», so Becker.

Sein Vertrauen in den Schützling ist ungebrochen: «Müsste ich jemanden wählen, der um mein Leben spielt, würde ich Djokovic nehmen.» Dies, obwohl weiterhin unklar ist, ob der Serbe auch 2017 noch mit Becker zusammenarbeitet oder nicht.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 20.11.2016, 19 Uhr

Meistgelesene Artikel