In der Vergangenheit hat er sich eher selten auf den Radar der Schweizer Medien spielen können: Marco Chiudinelli, mittlerweile 34-jährig und als Weltnummer 136 der drittbeste Schweizer Tennisspieler, stand seit jeher im Schatten von Roger Federer und Stan Wawrinka.
Nun hat sich der Baselbieter wieder einmal auf die (für seine Verhältnisse) grosse Bühne gespielt: In Newport steht er unter den letzen 8. Seine letzte Viertelfinal-Qualifikation auf ATP-Stufe datiert vom August 2010. Jetzt wartet mit Service-Hüne Ivo Karlovic allerdings ein harter Brocken.
(Noch immer) Luft nach oben
Doch Chiudinelli ist guter Dinge: Seine Motivation sei «so gross wie eh und je», und er könne gar noch besser spielen: «Ich kann mein derzeitiges Level immer noch steigern.» Sein Rezept ist schnell erklärt: «Das Wichtigste ist, dass ich es immer noch geniesse. Ich liebe es noch immer, zu spielen und zu reisen.»
Der Schlüssel zu seinem derzeitigen Erfolg liege gemäss Chiudinelli im Momentum. «Ich habe auch letztes Jahr gut gespielt, doch ich hatte in paar enge Matches, die nicht für mich gelaufen sind. Ich glaube nicht, dass ich jetzt besser spiele; es läuft einfach viel häufiger für mich und ich gewinne auch die engen Matches.»
Kann er das Aufschlag-Monster bändigen?
In einem Alter, wo viele seiner Berufskollegen Tennis-Matches nur noch gemütlich von der Couch aus mitverfolgen, erlebt der Jugendfreund von Roger Federer vielleicht bald seinen zweiten Frühling. Tatsächlich könnte es auch in Newport zu mehr reichen: Gegen Karlovic weist der Schweizer eine ausgeglichene Bilanz auf, das letzte Duell der beiden ging in drei Sätzen an Chiudinelli.
Sendebezug: Radio SRF zwei, Morgenbulletin, 16.07.16